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Jane Goodall bei den Schimpansen, Dian Fossey bei den Gorillas, Biruté Galdikas bei den Orang-Utans – seit 50 Jahren sammeln Forscher Belege dafür, dass Menschenaffen uns ähnlich sind. Die genetische Ähnlichkeit, das nachgewiesene Selbstbewusstsein, die Fähigkeit zu denken, zu planen und zu fühlen – das alles sind Gründe, warum immer mehr Biologen, Philosophen und Tierrechtler fordern, den vier Großen Menschenaffen endlich (über)lebenswichtige Grundrechte zu geben. Genau das fordert auch Meret Schneider von «Sentience Politics».
Schneider ist einer der Köpfe des Komitees, das seit gestern für die kantonale Initiative «Grundrechte für Primaten» im Kanton Basel-Stadt Unterschriften sammelt. Die Forderung: Affen dürfen nicht getötet werden, und sie haben ein Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit.
Konsequenzen hätte das für rund 180 Primaten, die in der Forschung eingesetzt werden und für die 130 Zolliaffen, wie die «Tageswoche» schreibt. Der Zoo Basel müsste bei der Zucht und wohl auch bei den Gehegen grössere Änderungen vornehmen. Für die Forschung hätte das Zustandekommen und die Annahme der Initiative weitreichendere Folgen. So wären Beobachtungen zulässig, aber kaum medizinische Versuche.
Schneider fordert gegenüber dem «Regionaljournal Basel», dass die heutigen Praxis geändert wird: Versuche mit Primaten sollen nicht mehr davon abhängig gemacht werden, wie gross der medizinische Nutzen für die Gesellschaft ist.
Stichwort Forschung an Universitäten. In Zürich sollen Versuche an Affen Aufschluss über psychische Krankheiten wie Schizophrenie geben. Der Versuch ist umstritten. So sollen den Affen Elektroden ins Gehirn gepflanzt werden, auf welche dann millisekundenlange Stromstösse geschickt werden. Basel will sich nicht zur Initiative äussern.
Anders die Pharmabranche. Für die kommt ein Verbot von Tierversuchen nicht infrage. «Gemäss einer Umfrage von 2014 akzeptieren über 70 Prozent der Stimmberechtigten Tierversuche, wenn es um die Patientensicherheit oder die Entwicklung neuer Medikamente geht», sagt Interpharma-Sprecherin Sara Käch gegenüber «20 Minuten Online». Einer der Gründe für diese Akzeptanz ist, dass die Schweiz über die weltweit strengste Tierschutz-Gesetzgebung verfüge.
Laut Käch dürfen Studien mit Primaten nur durchgeführt werden, wenn die Erkenntnisse nicht über Versuche mit anderen Tierarten gewonnen werden können. In den letzten zehn Jahren habe sich der Einsatz von Primaten in der Forschung mehr als halbiert, zudem seien 2014 nur gerade zwei Tiere der höchsten Belastungsstufe ausgesetzt gewesen.
Bis zum Herbst sollen nun mit Unterstützung der Jungen Grünen und der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus die nötigen 3000 Unterschriften gesammelt werden. (rwy)