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Du willst nur das Beste? Voilà:
Die Horrormeldung der Woche erreicht uns aus den USA. Was Personen mit einer halbwegs durchschnittlichen Intelligenz und einem rudimentär ausgebildeten politischen Bewusstsein nicht für möglich gehalten hätten, wird zur bitteren Realität: Donald Trump ist nicht nur ein Pausenclown der Präsidentschaftswahlen.
Nein, er ist zum Schreckgespenst geworden, das gute Chancen hat, mächtigster Mann der Welt zu werden. Denn mehrere Umfragen zeigen: Trump nimmt tatsächlich Augenmass an Hilary Clinton oder liegt gar eine Nasenlänge voraus.
Deshalb ist es Zeit, die Uhren neu zu stellen. Es droht nämlich das Horrorszenario, dass wir die Weltgeschichte in Zukunft in eine Ära vor Trump und eine nach Trump einteilen müssen.
Alle Amerikaner, die bei den Vorwahlen ihre Stimme dem ignoranten Popanz gegeben oder sich bei den Umfragen auf seine Seite geschlagen haben, wissen sehr wohl, wer Trump ist und für was er steht.
Sie wissen, dass er von Politik so viel Ahnung hat wie ein Tintenfisch vom Stabhochsprung.
Sie wissen, dass er Frauen als genetisch nicht sonderlich begünstigte Wesen betrachtet.
Sie wissen, dass er in seinem machohaften Imponiergehabe auch seinen Penis als Argumentationshilfe ins Szene setzt.
Sie – vor allem seine Anhängerinnen – wissen nun, dass die Länge seines schlechtesten Stücks Ausdruck seiner politischen Potenz ist.
Sie wissen weiter, dass er auch mit verbundenen Augen jeden Fettnapf im Umkreis von 1000 Meilen findet und im vollen Bewusstsein seiner (nicht vorhandenen) geistigen Kräfte hineintritt.
Und, und, und.
Wie das bei Populisten so der Fall ist, hat Trump für alle Schwierigkeiten auf dieser Welt eine einfache Lösung. Egal, ob es sich um wirtschaftliche, politische oder militärische Probleme handelt.
Exemplarisch ist seine Lösung für das Problem der Einwanderung aus Zentralamerika: Wir basteln uns eine Mauer, verspricht Trump seinen Wählern. Und weil die Mauer hoch und lang sein muss, ist sie natürlich teuer. Was tun? Mexiko muss das epochale Bauwerk zahlen, verkündet er lauthals und geht zum nächsten Traktandum über.
Wieso sollte Mexiko die Mauer finanzieren? Aus Liebe zum Politmonster aus dem Norden? Kaum. Also wird Trump den südlichen Nachbarn zwingen müssen, die Staatsschatulle weit zu öffnen.
Mit Wirtschaftssanktionen? Das kann sich nicht einmal ein Trump leisten. Bleiben nur noch militärische Aktionen. Einem Trump mit Cowboy-Mentalität ist alles zuzutrauen. So schnell, wie er den Colt zückt, könnte er auch den ominösen roten Knopf im Weissen Haus drücken. Ganz nach den Prinzip, es muss doch für jedes Problem eine einfache Lösung geben.
Und schon wären wir an dem Punkt, an dem wir die neue Zeitrechnung starten müssten.
Wie lässt sich ein Phänomen Trump erklären? Viele Amerikaner haben Angst vor der Zukunft, sind frustriert, weil sie verarmen, und glauben, Amerika, das gelobte Land mit den unbegrenzten Möglichkeiten, ginge vor die Hunde.
Sie sind auch überzeugt, die Schuldigen zu kennen: Das angeblich unfähige, korrupte Polit-Establishment, das nur die eigenen Pfründe im Auge hat. Deshalb schlagen sich viele auf die Seite des Heilsbringers Trump, der radikale Lösungen vorschlägt.
Er soll das verkrustete System ohne Rücksicht auf die Reichen und Mächtigen zerschlagen und die USA auf den Heilspfad führen. Dass Trump selbst der Prototyp eines krankhaften Selbstdarstellers und rücksichtslosen Egomanen ist, sehen seine Anhänger nicht. Sie brauchen dringend einen neuen Messias, der sie aus dem Gefängnis USA befreit.
Dass ihre Hoffnung die Halbwertszeit einer Nanosekunde hat, realisieren sie mit ihrem arg begrenzten politischen Bewusstsein nicht. Schon gar nicht begreifen sie, dass sie damit demonstrieren, nicht reif für die Demokratie zu sein.