Firefox hat in den letzten Jahren stetig Nutzer an Googles Chrome-Browser verloren. Gelingt nun das Comeback?
Firefox Quantum ist laut Mozilla das «grösste Update aller Zeiten» und nichts weniger als «die Wiedergeburt von Firefox». Eine Beta-Version war seit Ende September verfügbar, nun hat Mozilla die finale Version des runderneuerten Browsers veröffentlicht.
Die Benutzeroberfläche wurde besser für die Bedienung mit den Fingern und für hochauflösende Bildschirme optimiert. Davon abgesehen sind auch die Firefox-Einstellungen sowie die Add-ons-Verwaltung übersichtlicher geworden. Apropos Add-ons: Firefox-Nutzer, die viele Erweiterungen nutzen, könnten eine böse Überraschung erleben: «Ab sofort sind nur noch Add-ons erlaubt, welche mit Version 54 eingeführt wurden», schreibt Heise. Alte Add-ons werden also ohne Anpassungen der Entwickler mit der neusten Firefox-Version nicht mehr laufen.
Neu ist auch das Icon für die «Bibliothek». Sie sammelt alles, was beim Surfen anfällt an einem zentralen Ort: Lesezeichen, wichtige Seiten, die Chronik, Downloads etc.
Insgesamt wirkt der Browser etwas moderner und aufgeräumter als sein Vorgänger, ohne dass man sich völlig umgewöhnen müsste.
Die wichtigste Neuerung ist die neue Browser-Engine Quantum. Sie soll laut Mozilla den Seitenaufbau deutlich beschleunigen und dabei weniger Arbeitsspeicher (RAM) beanspruchen. «Firefox Quantum verteilt Aufgaben auf mehrere Prozessorkerne und arbeitet effizienter als die Vorgänger», schreibt Heise.
Mozilla habe seinen Browser endlich für schnelle Computer und Smartphones optimiert, die Prozessoren mit mehreren Prozessorkernen nutzen. Bis vor Kurzem griff Firefox üblicherweise nur auf einen Prozessorkern zu, mit Version 57 nutzt Firefox mehrere Kerne aus, um Webseiten schneller zu laden. Davon profitieren insbesondere komplexere Webseiten und Web-Apps.
Zumindest gefühlt schneller sei der Browser auch, weil der aktiv genutzte Tab nun immer Vorrang gegenüber den ungenutzt im Hintergrund liegenden Tabs hat. So zwingen selbst 1691 geöffnete Tabs den Browser nicht in die Knie, wie Firefox-Entwickler Dietrich Ayala bewies.
Laut dem deutschen Techportal Heise ist der neue Firefox mit der Versionsnummer 57 doppelt so schnell wie Version 52. Damit hat Mozilla ihr Versprechen gehalten. Aber: «Im Vergleich zu Microsofts Edge 41 liegt Firefox 57 gleichauf; Chrome 62 hat noch einen deutlichen Vorsprung», schreibt Heise. Mozilla hat also den Anschluss an Microsoft geschafft, hinkt aber Google – zumindest bei der Geschwindigkeit – noch immer etwas hinterher.
Firefox Quantum steht ab sofort zum Download bereit für Windows, macOS und Linux.
(oli)