«4057 Teile. Das nennen wir gut bestückt» – Lego stoppt Werbung nach Sexismus-Vorwürfen
Haben die nicht mehr alle (Lego-)Steine beieinander? Das fragen sich wohl einige, die in den vergangenen Tagen eine neue Werbung des Spieleherstellers Lego entdeckt haben.
So wirbt der Lego-Konzern nun auf Facebook und Instagram für seinen neuen Steine-Kran ...
Darin heisst es: «So kompliziert wie eine Frau. Aber mit Bedienungsanleitung.» Für die Erfinder der Werbeanzeige wohl ein guter Witz – für die Kritiker des Konzerns reicht's hier nicht einmal für einen schlechten Scherz. Sie sprechen von Sexismus.
Im Netz hagelt es Kritik an der Aktion:
Ist auf nur For Men. Ne Frau darf das nicht zusammenbauen und mit spielen. Ist ja auch viel zu kompliziert. 😉
— 0815 Hilde (@Kar0ne) October 17, 2018
Bist du...@LEGO_Group - die Einführung von rosa #legofriends fand ich sexistisch. Das hier ist unterirdisch. https://t.co/2NYgRdrm2s
— dju lee (@dju__lee) October 17, 2018
Die Kranwerbung ist Teil einer Kampagne für die Männersparte von Lego – diese Twitter-Nutzerin ist sauer:
Die Letzten, von denen ich es erwartet hätte, verlieren meinen Respekt: Es gibt jetzt "Lego Men". Porsche und Saturn-V-Rakete sind für mich offenbar nicht geeignet. https://t.co/t2EM5IQXym
— Vanessa Giese (@dieliebenessy) 17. Oktober 2018
Auf dieser «Männerseite» wirbt der Spielwarenkonzern unter anderem auch für ein Produkt mit der Erklärung «Lassen Sie sich nichts einreden. Es kommt nicht nur auf die Technik an.»
Ob diese Werbeaktion so gelungen ist? Darüber ist auch der Legokonzern ins Grübeln geraten. Gegenüber watson sagte eine Sprecherin: «Das Spiel mit LEGO Steinen ist grundsätzlich geschlechtsneutral. Die Kampagne sollte im Vorfeld von Weihnachten die Aufmerksamkeit der wachsenden männlichen Zielgruppe in Deutschland wecken.»
Weiter heisst es: «Für die Form der Umsetzung möchten wir uns ausdrücklich entschuldigen.» Man werde die Social Media-Kampagne, die die Produkte bewirbt, einstellen. (pb)
