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Putin likes! Russen kauftenFacebook-Ads, um US-Wahlkampf aufzumischen

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Russische Hintermänner versuchten offenbar, mit Anzeigen den US-Wahlkampf direkt zu beeinflussen.Bild: AP/AP

Putin likes! Russen kauften massenhaft Facebook-Ads, um US-Wahlkampf aufzuheizen

07.09.2017, 02:3907.09.2017, 16:06
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Ist das die Smoking Gun für US-Sonderermittler Mueller? Facebook hat erstmals konkret aufgezeigt, wie russische Fake-Accounts das soziale Netzwerk im US-Wahlkampf für politische Propaganda missbraucht haben sollen. 

Dem Kreml nahe stehenden russische Internet-Trolls kauften offenbar für rund 100'000 Dollar Facebook-Ads, um den US-Wahlkampf zu beeinflussen. Dies teilte das soziale Netzwerk am Mittwoch in einem Blogbeitrag mit. Das sei bei einer vertieften Untersuchung zum Einfluss Russlands auf die US-Präsidentenwahl festgestellt worden. 

Die ersten Erkenntnisse

  • Facebook identifizierte insgesamt 470 russische Accounts, die zwischen Juni 2015 und Mai 2017 rund 3000 Anzeigen geschaltet haben. 
  • Die Anzeigen drehten sich um kontroverse Inhalte wie Waffenbesitz, Einwanderung oder Rassen-Spannungen. Es sei davon auszugehen, dass die Russen damit die Spaltung des Landes verstärken wollten. 
  • Nur ein kleiner Anteil der Ads erwähnte direkt die Präsidentschafts-Kandidaten Hillary Clinton oder Donald Trump.
  • Ein Viertel der Anzeigen sei in bestimmten Regionen platziert worden. 
  • Mit potenziellem politischen Bezug seien 2200 Anzeigen für rund 50'000 Dollar gekauft worden. 

Wer steckt dahinter? 

Facebook habe eine «Troll-Farm» in St.Petersburg identifiziert, die bereits in der Vergangenheit Pro-Kreml-Propaganda verbreitet hatte. Es gebe konkrete Hinweise, dass die Internet Research Agency verwickelt sei. 

Diese Troll-Farm hat in der Vergangenheit bereits mehrfach für Aufsehen gesorgt: 

  • 2015 berichtete die New York Times, dass die Internet Research Agency in den USA auf sozialen Medien Fake-News-Kampagnen gestartet hatte, um Chaos und Ängste zu schüren. Die Trolls verbreiteten Berichte etwa von einer angeblichen Katastrophe in einem Chemiewerk in Louisiana, die sich gar nie zugetragen hat. 
  • Putins Troll-Truppe soll auch versucht haben, die Wahlen in Frankreich und Deutschland zu beeinflussen. 
  • Laut «Washington Post» enthüllten Hacker 2013, dass über 600 Internet-Spezialisten für die Gruppe arbeiten. 

«Unsere Analysen haben ergeben, dass die 470 Accounts miteinander verknüpft waren. Sie haben von Russland aus operiert», sagte Facebook-Sicherheitschef Alex Stamos. Facebook hat die «missbräuchlichen» Profile mittlerweile gelöscht. 

Übrigens: Was mit den 100'000 Dollar der Russen-Anzeigen nun passiert, ist bis anhin noch nicht bekannt geworden.

Im Mai hatte ein Facebook-Sprecher versichert, man habe keine Hinweise auf durch Russen gekaufte Werbung gefunden...

Bleibt anzumerken, dass 100'000 Dollar bei einem Quartalsumsatz von zuletzt 9,3 Milliarden wenig ist für Facebook. 

(sda)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Don Alejandro
07.09.2017 07:15registriert August 2015
Es ist unbestritten, dass Russland Einfluss suchte. Auch wenn der hier aufgedeckte Fall verhältnismässig klein ist. Bevor nun aber wieder eine grosse Empörungswelle anschwillt, sollte man den unglaublichen intransparenten Einfluss der Lobbies in den hiesigen und ausländischen Parlamenten bedenken. Der schlimmste Feind der Demokratie ist die Wirtschaft, welche sich schon längst in die Politik eingekauft hat um die Partikularinteressen der Inhaber zu verteidigen und auszubauen.
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derEchteElch
07.09.2017 05:23registriert Juni 2017
Immer wieder das selbe, deswegen kürze ich meinen Kommentar ab.

Die USA heulen jetzt gross, weil sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen wurden, die USAID tut nichts anderes, als die Politik fremder Länder zu beeinflussen und US-freundlich zu lenken.

Wer massiv (auch über verdeckte CIA-Aktionen) die Politik eines anderen Landes beeinflusst und überall Spione in den Botschaften platzieren und Abhöranlagen einrichten, muss damit rechnen, dass irgendwann eine Retourkutsche folgt.

Ist eigentlich nur fair.
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Theor
07.09.2017 06:48registriert Dezember 2015
Das ganze ist bestimmt keine schöne Sache, aber wenn ich mir die Zahl so anschaue, empfinde ich sie für angebliche Wahlmanipulation doch lächerlich klein. 100'000 sind für eine Werbekampagne, welche in ganz Anerika Einfluss haben soll, praktisch gar nichts. Da werden ein paar amerikanische Milliardäre privat ein vielfaches an Werbung gekauft haben, um ihren Favorit zu unterstützen.

Also Fatal finde ich diese Entdeckung nicht gerade. Mehr in der Kategorie "Aus einer Mücke einen Elefanten machen."
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