Digital
Künstliche Intelligenz

DeepL kann jetzt Gespräche in Echtzeit übersetzen

App Store - Apple - Apple App Store auf einem iPhone. Apps Charts Gratis. DeepL
DeepL kann neu Gespräche in Echtzeit übersetzen. Bild: www.imago-images.de

DeepL kann jetzt Gespräche in Echtzeit übersetzen

DeepL hat sich bislang auf Übersetzungen von schriftlichen Texten fokussiert. Nun soll auch eine Lösung für gesprochene Sprache dafür sorgen, dass das Start-up sich im Wettbewerb behaupten kann.
13.11.2024, 16:4413.11.2024, 17:19
Mehr «Digital»

Das Kölner KI-Start-up DeepL hat ein System für die Übersetzung von gesprochener Sprache in Echtzeit vorgestellt. «DeepL Voice» soll es in zwei Ausprägungen geben, kündigte der CEO und Gründer des Unternehmens, Jaroslaw Kutylowski, auf dem Firmenevent «DeepL Dialogues» in Berlin an.

Zum einen werde das System dafür sorgen können, dass in Videokonferenzen die Übersetzung live erfolgen kann. Damit könnten virtuelle Meetings in Anwendungen wie Zoom in mehreren Sprachen abgehalten werden. Zum anderen werde es eine App für Mobilgeräte geben, mit der persönliche Gespräche in Echtzeit übersetzt werden können.

Welchen Dienst nutzt du primär für Übersetzungen?

Live-Übersetzungen funktionieren anders

DeepL sei bereits führend in der Übersetzung von schriftlichen Inhalten, sagte Kutylowski. Die Live-Übersetzung von Gesprochenem sei jedoch eine ganz andere Sache. «Sätze werden teilweise nicht zu Ende formuliert, die Aussprache ist oft undeutlich, die Latenz (Verzögerung) darf nicht zu hoch sein.» Diese Limitierungen könnten zu Fehlübersetzungen und einer schlechten Nutzererfahrung führen.

«Das sind die gleichen Herausforderungen, die auch bei persönlichen Interaktionen zu Missverständnissen führen können», sagte Kutylowski. Die Lösung «DeepL Voice» sei speziell auf gesprochene Sprache ausgerichtet und unterstütze Unternehmen dabei, eine reibungslose Kommunikation in mehreren Sprachen zu gewährleisten und so Sprachbarrieren zu überwinden, erklärte Kutylowski.

Grosser Wettbewerb

DeepL muss sich dabei in einem starken Wettbewerb behaupten. So hat Google mit Gemini eine grosse KI-Lösung im Programm, die auch Echtzeit-Übersetzungen unterstützt. Microsoft bietet für seine Videokonferenz-Anwendung Teams ebenfalls Live-Übersetzungen an. Allerdings war es dem Kölner Unternehmen auch in der Vergangenheit gelungen, im Wettbewerb mit Google Translate und anderen Angeboten grosser Anbieter aus den USA mitzuhalten.

Nach einer Finanzierungsrunde im Mai wird DeepL mit zwei Milliarden US-Dollar (1,85 Mrd. Euro) bewertet. Das wertvollste KI-Start-up Deutschlands hatte sein Produktportfolio zuletzt um einen Schreibassistenten mit Künstlicher Intelligenz (DeepL Write Pro) erweitert. Im Juli hatte DeepL eine neue Generation seines Sprachmodells (LLM) auf den Markt gebracht, um die Qualität seiner maschinellen Übersetzungen messbar zu erhöhen. Das Unternehmen verwies dabei auf Blindtests mit Sprachexperten, die zeigten, dass DeepL-Übersetzungen auf der Basis des neuen «Large Language Models» besser bewertet würden als die Resultate von Systemen grosser Internet-Konzerne aus den USA.

(sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Wenn man englische Redewendungen wörtlich übersetzt
1 / 14
Wenn man englische Redewendungen wörtlich übersetzt
«F*** me sideways!» = «Was zum Teufel!»
quelle: shutterstock / shutterstock
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Gehörlos und Konzertgänger - ja, das geht!
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
    Die AfD fürchtet sich vor frechen Cartoon-Hündchen – und sucht Hilfe bei der Regierung
    Das Internet-Kollektiv NAFO kämpft unermüdlich für die Ukraine und gegen russische Kriegsverbrecher und Desinformation. Nun werden die Bemühungen der Aktivisten von unerwarteter Stelle geadelt.

    Zwei aktuelle Ereignisse in Deutschland und Polen zeigen, dass Memes eine wirksame Waffe sind im Kampf gegen den Verbrecherstaat Russland und gegen Putins demokratiefeindliche Unterstützer weltweit. Beide drehen sich um die Internet-Bewegung NAFO.

    Zur Story