Nintendo lässt sich nicht gerne in die Karten blicken. Nun aber haben die Japaner ihr neustes Finanzergebnis (PDF) veröffentlicht und fast beiläufig erwähnt, dass die neue Spielkonsole vor April 2025 erscheinen werde. Nintendo-Präsident Shuntaro Furukawa sagte, dass eine Nintendo-Switch-Konsole der nächsten Generation «innerhalb dieses Geschäftsjahres» angekündigt werde, was dem japanischen Spielegiganten eine Frist bis zum 31. März 2025 gibt.
Auf Twitter schreibt Nintendo:
Possibly the most casual way to announce the Switch 2 ever. Never change Nintendo, never change.
— Bucky | Palworld & Craftopia (@Bucky_cm) May 7, 2024
Ein Verkaufsstart in diesem Jahr bleibt somit weiterhin möglich, allerdings hat das japanische Nachrichtenmagazin «Asia Nikkei» schon Anfang April berichtet, dass Nintendo den Start wohl auf Anfang 2025 verschoben habe.
Laut Nintendos Finanzreport hat sich die Switch 141,32 Millionen Mal seit ihrer Veröffentlichung im März 2017 verkauft. Während des letzten Geschäftsjahrs, das am 31. März 2024 endete, verkaufte sich die Switch 15,7 Millionen Mal. Die Verkaufszahlen gehen seit dem Rekordjahr 2021 laufend zurück, sind aber für eine sieben Jahre alte Konsole weiterhin gut. Die Switch bleibt somit auf Kurs, die bislang erfolgreichste Konsole der Geschichte zu werden.
Es fehlen noch rund 14 Millionen, um Sonys legendäre Playstation 2 als meistverkaufte Konsole abzulösen. Die PS2 hat sich etwas über 155 Millionen Mal verkauft, Nintendos DS steht bei 154 Millionen. Die Switch folgt mit über 141 Millionen auf Rang 3.
Nintendo rechnet damit, bis Ende März 2025 weitere 13,5 Millionen Switch abzusetzen, was das Total auf knapp 155 Millionen Einheiten bringen würde. Damit hätte man die PS2 beinahe eingeholt und die Switch würde als bis dato meistverkaufte Nintendo-Konsole in die Geschichte eingehen.
Ein Grund für den anhaltenden Erfolg ist, dass nicht wenige Haushalte nach dem Erstkauf eine zweite Switch zulegen, da die Spiele alle Altersgruppen ansprechen.
Nintendo lässt sich Zeit mit dem Switch-Nachfolger, was sich auch damit erklären lässt, dass die Zahl der jährlichen Switch-Spieler weiterhin steigt und sich die Spiele-Verkäufe nach wie vor auf hohem Niveau bewegen. «Mario Kart 8 Deluxe» beispielsweise hat sich bislang 61,97 Millionen Mal verkauft, davon 8,18 Millionen Mal in den vergangenen 12 Monaten.
Nintendo konnte den Preis der Switch über all die Jahre nahezu stabil halten. Die Japaner haben entsprechend Luft für Preissenkungen, um der Switch künftig ein zweites Leben einzuhauchen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird Nintendo die bisherige Switch daher parallel zum kommenden Modell weiter laufen lassen und versuchen, mit Preissenkungen neue Kunden zu gewinnen.
In zahlreichen Ländern, insbesondere ausserhalb von Nordamerika, Europa und Japan, verkaufen sich Konsolen erst gut, wenn der Preis (nach Einführung des neuen Modells) spürbar sinkt. Diese Tendenz zeigt sich bereits: Während die Switch-Verkäufe in Europa und Nordamerika gegenüber dem vorhergehenden Geschäftsjahr um rund 20 Prozent eingebrochen sind und in Japan stagnieren, stiegen sie in der Kategorie «Rest der Welt» um 13 Prozent.
Der Hersteller für Konsolenzubehör Mobapad hat auf seiner Seite zahlreiche angebliche Details zur Nintendo Switch 2 verraten. Als Hardware-Entwickler sei man an «viele Informationen aus erster Hand» gelangt, schrieb das Unternehmen kürzlich.
Demnach wird die Nachfolgekonsole weiterhin über die Joy-Cons der Original-Switch und den zusätzlich erhältlichen Pro-Controller gesteuert werden können. Statt die Joy-Cons über Schienen an der Konsole zu befestigen, wie es bei der Switch funktioniert, halten die neuen Controller magnetisch. Zusätzlich zu den bisherigen Seitentasten gebe es einen Button. Auch auf der Vorderseite der Controller sei unter dem Home-Button eine weitere Funktionstaste hinzugefügt worden.
Nintendo setze zudem auch bei seiner neuen Konsole auf physische Datenträger. In den Steckplatz dafür passen aber auch die Cartridges der jetzigen Switch. Umgekehrt gehe das nicht. Auch alle digital erworbenen Spiele seien mit der neuen Konsole kompatibel, schreibt Mobapad.
Mit einer verbesserten Leistung erhalte die Konsole eine 4K-Ausgabe, wenn das Gerät mit dem Fernseher verbunden sei, heisst es weiter. Darüber gibt es schon länger Spekulationen, denen zufolge das Bild mit einem Upscaler von Nvidia aufbereitet wird.
Die Switch schaffte im TV-Modus nur eine Full-HD-Auflösung (1080p). Dies erreiche die Switch 2 jetzt im Handheld-Modus, während die Vorgängerkonsole in diesem Modus nur 720p unterstützte.
Apropos Bildschirm: Laut Mobapad soll die Switch 2 mit 8 Zoll einen grösseren Bildschirm als die Vorgängerkonsole haben. Die normale Switch besitzt einen 6,2 Zoll grossen Bildschirm. Das Display der OLED-Version kommt auf 7 Zoll.
Weitere Informationen nannte das Unternehmen nicht. Von Nintendo gibt es wie üblich keine Bestätigung, ob die Angaben stimmen.
ITS TIMEEEEEEEE pic.twitter.com/9tlPg5PdA6
— Alex 🃏🏝 (@TheeAleexJ) May 7, 2024
Drei Gründe:
- Die Switch wird bis 2025 ganze 10 Jahre auf dem Markt gewesen sein. Das ist für einen Konsolenzyklus extrem lange!
- Heute werden in mehr Ländern Videospiele verkauft als zu PS2-Zeiten (vor allem in China, wo es früher ein Konsolenverbot gab; generell mehr Länder in Asien/Afrika mit höherer Kaufkraft heute).
- Nintendo verkauft keine mobilen DS-Geräte mehr, es gibt nur noch die Switch als Hybridgerät. Fairerweise müsste man frühere und Wii-Verkäufe addieren um einen 1:1-Vergleich zur Switch zu erhalten.