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Rückschlag für Musk: Teslas Verkäufe sinken trotz neuem Model Y

Tesla Model Y
Tesla verliert auch mit dem neuen Model Y Marktanteile.Bild: imago

Tesla kollabiert in Frankreich und überrascht in Norwegen

Tesla kommt nicht vom Fleck. In Europa und China zieht der Musk-Konzern erneut einen schwachen Monat ein. Auch ein Facelift für das Model Y bringt bislang keine Wende.
02.06.2025, 16:5602.06.2025, 20:42
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Teslas Sinkflug hält an. In der Schweiz wurden im Mai 443 neue Tesla eingelöst. Das waren 16 Prozent weniger als im Mai vor einem Jahr. Für Elon Musks Unternehmen war es der fünfte Monat in Folge mit einem Auslieferungsrückgang gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig legten E-Autos insgesamt gegenüber dem Vorjahresmonat um 15 Prozent zu.

Das Model Y blieb hierzulande mit grossem Abstand das populärste E-Auto in der Schweiz. Es wird inzwischen in einer erneuerten Version verkauft, was für gewöhnlich die Verkäufe ankurbelt. Teslas Abwärtstrend hielt trotzdem an – und dies auch in anderen Ländern.

Insgesamt wurden bei uns im Mai 4115 neue, vollelektrische E-Autos eingelöst. Davon kamen 1447 – mehr als ein Drittel – aus dem VW-Konzern. Der Marktführer konnte seine Neuzulassungen in der Schweiz um 39 Prozent steigern und den Marktanteil im E-Auto-Segment ausbauen. Die Deutschen verzeichneten im Mai über dreimal mehr E-Auto-Neuzulassungen als Tesla.

Von Januar bis Mai lag Tesla 55 Prozent hinter den Vorjahreszahlen. Gleichzeitig konnten bei uns alle Hersteller zusammen im bisherigen Jahresverlauf 7 Prozent mehr E-Autos einlösen.

Tesla kollabiert in Frankreich und anderen Ländern

Noch ausgeprägter als in der Schweiz war der Rückgang für Tesla im Mai in Frankreich (-67 % gegenüber Mai 2024), Grossbritannien, (-45 %) Spanien (-29 %), Schweden (-54 %), Niederlande (-37 %), Dänemark (-31 %) und Portugal (-68 %). In Österreich hingegen wuchs Tesla um 29 Prozent.

Ein Ausreisser ist Norwegen: Dort legte Tesla um 213 Prozent gegenüber Mai 2024 zu. Dies könnte damit zusammenhängen, dass es in Norwegen traditionell sehr viele Tesla-Kunden gibt, von denen nun viele auf das aufgefrischte Model Y wechseln.

Neues Model Y startet holprig

Tesla wollte mit dem erneuerten Model Y auch in anderen Ländern Marktanteile zurückgewinnen. Das scheint bislang nicht zu funktionieren. Für China rechnen Analysten der Deutschen Bank damit, dass Tesla im Mai rund 30 Prozent weniger E-Autos als vor einem Jahr auslieferte. Andere Analysten prognostizierten ein Minus von lediglich 9 Prozent. Die definitiven Daten stehen noch aus, aber es zeichnet sich ab, dass Tesla im grössten E-Auto-Markt im siebten Monat in Folge einen Rückgang verbuchen muss. In Taiwan stürzte Tesla derweil im letzten Monat um 89 Prozent ab.

Elektroauto

Die rasche Verfügbarkeit des neuen Model Y in zahlreichen Märkten deutet auf ein generelles Nachfrageproblem hin. Der US-Autobauer hat bereits reagiert und stützt die Verkäufe mit ungewohnt frühen Rabatten und günstigen Finanzierungsangeboten. Das kann die Verkäufe ankurbeln, schmälert aber die Ertragskraft.

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(oli)

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77 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kommissar Rizzo
02.06.2025 17:29registriert Mai 2021
Schade, wird der Name dieses genialen Menschen (nein, nicht Musk) besudelt...
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Bärner Bär
02.06.2025 18:49registriert August 2023
Wer noch einen Tesla kauft, zeigt entweder seinen Charakter oder seine "mir ist alles egal" Mentalität.
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Schlaf
02.06.2025 17:30registriert Oktober 2019
Es sieht nicht gut aus?

Ok, es sieht blendend aus!
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Mahnungen statt Liebe – so nehmen Schweizer Firmen angeblich Singles aus
Eine Firmengruppe aus der Schweiz steht im Verdacht, europaweit Singles mit fragwürdigen Dating-Portalen hinters Licht zu führen. Eine internationale Recherche beleuchtet das Geschäftsmodell, das sich die Einsamkeit von Menschen zunutze macht.
Recherchen der Investigativredaktion des SRF, des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» und rund 20 weiterer internationaler Medien haben das undurchsichtige Geschäftsmodell einer Firmengruppe aus dem Kanton Zug aufgedeckt.

Die Firmen seien eng miteinander verknüpft und sollen ein Netzwerk bilden, das Hunderte von ähnlich aufgebauten Dating- und Seitensprungportalen betreibt. «Diese Unternehmen setzten Millionen um, während von Schweden bis Italien Hunderte Menschen über ihre Seiten reklamierten», schreibt das SRF. Die Eigentümer würden sich «hinter diskreten Schweizer Firmen, schweigsamen Verwaltungsräten und einem Treuhänder verstecken», schreibt der «Spiegel».

Die Veröffentlichung gewähre auch erstmals Einblicke in die Geschäfte des europäischen Finanzriesen Worldline, der seit 2014 «Transaktionen in Milliardenhöhe abgewickelt» habe, «die umstrittene Porno- und Datingseiten, Prostitution, Onlinekasinos und mutmasslich Geldwäsche ermöglichten», schreibt der «Spiegel».
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