Bei einem von der islamistischen Shebab-Miliz reklamierten Angriff in Kenias Hauptstadt Nairobi sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Die Angaben zur Zahl der Opfer reichten aber bis zu 41.
In dem Gebäudekomplex im gehobenen Stadtviertel Westlands war es zuvor zu einer heftigen Explosion gekommen, gefolgt von einem mehrere Stunden andauernden Schusswechsel. Das Gebiet um den Gebäudekomplex des Hotels Dusit sei abgesperrt worden, teilte die Polizei auf Twitter mit.
Kenias Polizeichef Joseph Boinnet sprach von einem «koordinierten» Angriff mit mindestens einem Selbstmordattentäter. Bei dem Angriff habe es Verletzte gegeben. «Wir sind dabei, die Zahlen zu bestätigen.»
Die Lage in der Anlage, die ein Hotel, Appartements, Restaurants sowie Geschäfte und Büros auch internationaler Unternehmen umfasst, blieb zunächst unübersichtlich. Sondereinheiten der Polizei durchkämmten den Bereich weiter nach Überlebenden und möglichen Attentätern.
Die Sicherheitskräfte hätten Kenntnis von «bewaffneten Kriminellen», die sich verschanzt hätten, sagte Boinnet. «Unsere Beamten versuchen sie herauszuspülen.»
Die Explosion ereignete sich um etwa 13.30 Uhr (MEZ) in dem Gebäudekomplex. Die Detonation war so stark, dass sie noch im AFP-Büro rund fünf Kilometer von der Anlage entfernt zu hören war. Beschäftigte verbarrikadierten sich in ihren Büros, bis Sondereinheiten der Polizei sie nach einer Stunde in Sicherheit brachten. Vereinzelte Schüsse waren noch Stunden nach der Detonation zu hören.
Die mit Al-Kaida verbundene Shebab-Miliz bekannte sich in einer kurzen Nachricht über ihr Sprachrohr Shahada zu dem Angriff, wie das in den USA beheimatete Unternehmen SITE mitteilte, das auf die Analyse islamistischer Websites spezialisiert ist.
Breaking: Reports of an explosion and gunfire at a hotel and office complex in Nairobi, according to police.
— Sky News (@SkyNews) January 15, 2019
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Das Luxushotel befindet sich unweit des Westgate-Einkaufszentrums, wo 2013 bei einem Terroranschlag mindestens 67 Menschen starben. In Kenia kommt es immer wieder zu Terroranschlägen, vor allem seit die kenianischen Streitkräfte die Regierung Somalias im Kampf gegen Al-Shabaab unterstützen. Dies tun sie seit 2011 im Rahmen einer Mission der Afrikanischen Union (AU).
Die sunnitischen Fundamentalisten haben Verbindungen mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida und kämpfen in Somalia am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Sie kontrollieren weite Teile von Süd- und Zentral-Somalia. Bei Anschlägen und Angriffen auf Zivilisten und Sicherheitskräfte sind Tausende Menschen ums Leben gekommen. (tam/jaw/sda/dpa)