International
Deutschland

CSU und Freie Wähler einigen sich auf Koalition in Bayern

CSU und Freie Wähler einigen sich auf Koalition in Bayern

02.11.2018, 19:2102.11.2018, 19:45
epa07099447 Bavaria's state Prime Minister and Christian Social Union (CSU) leader Markus Soeder (R) and Free Voters of Bavaria (Freie Waehler Bayern) leader Hubert Aiwanger, during a statement a ...
Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Markus Söder (CSU) einigen sich auf ein Regierungsbündnis in Bayern.Bild: EPA/EPA

Die politische Farbenlehre in Deutschland ist um eine Variante reicher: Keine drei Wochen nach der bayerischen Landtagswahl haben sich CSU und Freie Wähler auf die erste schwarz-orange Koalition verständigt. Nur die Parteigremien müssen noch zustimmen.

Deutschland

«Wir sind durch», sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitagabend im Landtag. Auch der Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sagte: «Durchbruch erreicht.» Zu den inhaltlichen Verhandlungsergebnissen, der Ressortaufteilung oder weiteren Details sagten beide noch nichts.

Zuvor sollen am Sonntagnachmittag die jeweiligen Parteigremien darüber beraten und die Koalition billigen. Erst dann soll die Öffentlichkeit detailliert informiert werden. Am Montagvormittag soll der Koalitionsvertrag unterzeichnet werden, am Dienstag soll Söder im Landtag wieder zum bayerischen Ministerpräsidenten gewählt werden.

Letzte grosse Verhandlungsrunde

Am Freitagvormittag hatte zum letzten Mal die grosse Verhandlungsrunde der beiden Parteien getagt. Abends gab es dann noch einmal Gespräche in kleinem Kreis, an deren Ende der Durchbruch verkündet wurde.

Aiwanger hatte sich schon am Freitagmorgen äusserst optimistisch gezeigt. «Es ist noch nicht in Stein gemeisselt, ein paar neuralgische Punkte gibt es noch. Aber ich glaube, wir werden heute durchmüssen durchs Nadelöhr», sagte er da.Weitere Details wollte er vor den letzten Gesprächen nicht nennen, liess aber durchblicken, dass es auch bei der Aufteilung der Ministerien keine unüberbrückbaren Hürden mehr gibt. «Auch das wird am Ende so über die Bühne gehen, dass es passt.»

Konstituierende Sitzung am Montag

Am Sonntagnachmittag um 15.00 Uhr tagen nun zeitgleich der CSU-Vorstand und die CSU-Landtagsfraktion auf der einen Seite sowie der Freie-Wähler-Vorstand und deren Landtagsfraktion auf der anderen Seite. Am Abend soll es dann getrennte Pressekonferenzen der beiden Parteien geben.

Einen gemeinsamen Auftritt von Söder und Aiwanger gibt es nach dieser Zeitplanung erst bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags am Montag um 9.00 Uhr im Landtag – wenige Stunden vor der konstituierenden Sitzung des Parlaments um 15.00 Uhr.

Die CSU war bei der Landtagswahl am 14. Oktober auf 37,2 Prozent abgestürzt und ist deshalb künftig auf einen Koalitionspartner angewiesen. Nach Sondierungsgesprächen mit Freien Wählern und Grünen hatten die Christsozialen Aiwanger & Co. den Vorzug gegeben. CSU und Freie Wähler stehen sich politisch sehr nahe, allzu schwierige Streitpunkte hatte es von Anfang an nicht gegeben. (wst/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Thailand stoppt Waffenruhe nach Vorfall an Grenze zu Kambodscha
Nach einem Vorfall mit Landminen im Grenzgebiet mit vier verletzten thailändischen Soldaten hat Bangkok die Waffenruhe mit dem Nachbarland Kambodscha vorläufig ausgesetzt. Ministerpräsident Anutin Charnvirakul erklärte, der Vorfall zeige, dass die Feindseligkeiten nicht wie erwartet nachgelassen hätten. «Nach dem heutigen Vorfall kann die Zusammenarbeit vorerst nicht fortgesetzt werden.» Weiter hiess es, die im Rahmen der Waffenruhe vereinbarte Freilassung von 18 kambodschanischen Soldaten werde vorläufig gestoppt.
Zur Story