Mit der Parodie von Donald Trumps Pressesprecher Sean Spicer hat die Kult-Comedyshow «Saturday Night Live» (SNL) einen Volltreffer gelandet. Allein auf YouTube verzeichnete der Sketch, in dem Spicer von Komikerin Melissa McCarthy dargestellt wird, bislang mehr als 15 Millionen Aufrufe.
McCarthys Porträt von Spicer als aggressiver, Kaugummi schluckender, «Alternative Fakten» verbreitender Schreihals, der Journalisten mit seinem Rednerpult traktiert, stiess auf positive bis begeisterte Reaktionen. Im Weissen Haus hingegen sei der Sketch nicht gut angekommen, berichtet die in der Regel gut informierte Website Politico.
Dabei sei weniger die unvorteilhafte Darstellung ein Problem, heisst es mit Berufung auf ungenannte Quellen, sondern die Tatsache, dass der Pressesprecher durch eine Frau verkörpert wurde. «Trump mag es nicht, wenn seine Leute schwach wirken», sagte ein wichtiger Geldgeber des Präsidenten.
Spicer selbst bemühte sich, mit Humor auf die Parodie zu reagieren. McCarthy solle es mit den Kaugummis nicht übertreiben, sie habe «viel zu viele Stücke geschluckt», sagte er am Montag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Intern aber seien er und seine Verbündeten sich bewusst, dass diese Darstellung in der Trump-Welt verheerend wirken könne, so Politico.
Nach dem mehr als holprigen Start mit der Kontroverse um die Zuschauerzahl bei Donald Trumps Vereidigung bemühte sich Sean Spicer zuletzt um ein besseres Verhältnis zu den Journalisten. Wie lange er den Job noch machen kann, scheint fraglich, denn er war nicht Trumps erste Wahl. Stabschef Reince Priebus soll darauf gedrängt haben, dem ehemaligen Sprecher der republikanischen Partei den Job zu geben. (pbl)