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Donald Trump

Trump brüskierte Verbündete – NATO-Partner kommen ihm entgegen

Polish President Andrzej Duda gives a thumbs-up behind French President Emmanuel Macron and German Chancellor Angela Merkel as hey pose for a group photo with NATO leaders at the new NATO headquarters ...
Angela Merkel, hier mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, äusserte Kritik in Richtung Donald Trump.Bild: Evan Vucci/AP/KEYSTONE

Trump brüskiert Verbündete – NATO-Partner kommen ihm trotzdem entgegen

25.05.2017, 21:0825.05.2017, 22:19
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US-Präsident Donald Trump hat beim ersten Europabesuch die Gräben zu den NATO-Verbündeten neu aufgerissen. Er beharrte auf höheren Rüstungsausgaben der NATO-Staaten. Diese kamen ihm entgegen und beschlossen den Beitritt der NATO zur Anti-IS-Koalition.

Doch auch der Trump musste sich Kritik gefallen lassen – von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Bei der Einweihung eines Denkmals, das Elemente der Berliner Mauer und des zerstörten World Trade Center in New York kombiniert, betonte sie die Erfolglosigkeit von Mauern und Abschottung.

«Deutschland wird nicht vergessen, welchen Beitrag die NATO geleistet hat, dass unser Land wiedervereint ist. Deshalb werden wir unseren Beitrag zur Sicherheit und zur Solidarität im gemeinsamen Bündnis auch leisten.»

Vielmehr seien offene Gesellschaften erfolgreich, die auf gemeinsamen Werten aufgebaut seien, sagte sie vor dem neuen NATO-Hauptquartier am Donnerstagnachmittag in Brüssel kurz vor Gipfelbeginn. «Deutschland wird nicht vergessen, welchen Beitrag die NATO geleistet hat, dass unser Land wiedervereint ist. Deshalb werden wir unseren Beitrag zur Sicherheit und zur Solidarität im gemeinsamen Bündnis auch leisten.»

Nach der deutschen Kanzlerin sprach US-Präsident Trump, zu dessen wichtigsten Wahlversprechen eine Mauer an der US-Grenze zu Mexiko gehört hatte.

epa05989543 German Chancellor Angela Merkel (L) speaks next to NATO Secretary General Jens Stoltenberg (R) during the unveiling of a monument at the new NATO Headquarters during the NATO summit in Bru ...
Kann mit einer Mauer gar nichts anfangen: Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.Bild: ARMANDO BABANI/EPA/KEYSTONE

Trump kritisiert NATO-Partner

Erneut sparte der US-Präsident nicht mit Kritik und bekräftigte seine Forderung, dass alle NATO-Mitglieder mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Rüstung aufwenden müssten.

Viele der Verbündeten kämen ihren finanziellen Pflichten immer noch nicht nach, kritisierte er. Dies sei nicht fair gegenüber dem amerikanischen Steuerzahler.

Eigentlich reiche das aber noch nicht einmal, das sei das absolute Minimum, sagte er weiter. «Die NATO-Mitglieder müssen endlich ihren gerechten Anteil beitragen», sagte Trump.

Er hatte die NATO im Wahlkampf immer wieder kritisiert und die Zukunftsfähigkeit des Bündnisses in Frage gestellt. Mittlerweile ist er von seiner Äusserung abgerückt, das Bündnis sei obsolet.

Schweigeminute für Opfer

In seiner Rede verurteilte er zudem die Terrorattacke von Manchester als «barbarischen Angriff auf unsere Zivilisation». Man stehe an der Seite Grossbritanniens, sagte Trump an die Adresse der britischen Premierministerin Theresa May und stiess eine Schweigeminute für die Opfer an.

Zugleich rief er zu gemeinsamen Anstrengungen der Staaten gegen den Terrorismus auf. Auch erneuerte er vor den NATO-Partnern die Kritik, dass Zuwanderer unkontrolliert in Massen kämen.

US President Donald Trump, right, speaks with British Prime Minister Theresa May as they participate in a working dinner meeting, during the NATO summit of heads of state and government, at the NATO h ...
Als einen «barbarischen Angriff auf unsere Zivilisation» bezeichnete Trump den Terroranschlag von Manchester.Bild: AP/Pool AFP

Trotz seiner harschen Worte kamen die NATO-Verbündeten Trump entgegen. Sie kündigten Pläne zum Erreichen des Ziels an, zwei Prozent des Bruttosozialprodukts für Verteidigung auszugeben. Ausserdem erfüllten sie eine weitere Forderung des US-Präsidenten: Sie billigten den formalen Beitritt der NATO zur Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Zuletzt hatte sich Trump versöhnlicher gezeigt. Am Rande seiner Brüssel Gespräche war auch die Rede von offener und freundlicher Atmosphäre.

So wird Trump von Demonstranten in Brüssel «empfangen»

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So wird Trump von Demonstranten in Brüssel «empfangen»
Trump und Putin kriegen beide ihren Dreck weg.
quelle: epa/epa / armando babani
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Protest gegen NATO

Am Rande des NATO-Gipfels blockierten Demonstranten kurz vor der Ankunft des US-Präsidenten eine Kreuzung in der Nähe des NATO-Hauptquartiers.

Der Nachrichtenagentur Belga zufolge ketteten sich die Protestierenden aneinander und legten sich auf die Strasse. Eine andere Gruppe hing an den Zufahrtsstrassen unter anderem Wegweiser auf, die «Demokratie» in die eine Richtung und «NATO» in die andere zeigten.

Wie Belga weiter berichtete, löste die Polizei die Protestveranstaltung schliesslich unter Buh-Rufen und heftigen Diskussionen aber ohne grössere Zwischenfälle auf. Etwa 140 Demonstranten seien zur Feststellung ihrer Personalien vorübergehend festgenommen worden, sagte eine Sprecherin der Gruppe.

Ziel der Demonstranten war es, den Beginn des NATO-Treffens mit den Staats- und Regierungschefs der 28 Bündnisstaaten zu verzögern. Das erreichten sie nicht. Manche Demonstranten trugen weisse Schutzanzüge, andere waren als Clowns verkleidet oder hatten rosa Bademützen auf. (sda/dpa/reu/afp)

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Willkommen in Trumps Welt
Der Sieg des Bald-Wieder-Präsidenten ist ein globaler Stimmungs-Schock.

In seinem Buch «Die Welt von gestern» beschreibt Stefan Zweig, wie sich sein Umfeld gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts verändert hat. Die puritanische Moral der Viktorianer zerbröckelte allmählich. Ein neues Lebensgefühl begann sich in Wien – wo Zweig aufwuchs – auszubreiten, zumindest in den Kreisen, in denen der Schriftsteller verkehrte. Europa öffnet sich und man konnte ohne Pass in jedes beliebige Land reisen. Langsam erreichten die Früchte der industriellen Revolution auch den Mittelstand. Kurz: Das Leben in der Belle Epoque war gut.

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