Trotz der Empörung in Bagdad hält die Türkei an der Stationierung ihrer Soldaten im Nordirak fest. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Donnerstagabend bei einer Medienkonferenz in Ankara, ein Abzug der Soldaten komme «nicht in Frage». Sie würden nur «Ausbildung» für kurdische Peschmerga-Kämpfer leisten, versicherte Erdogan. Die Zahl der türkischen Soldaten werde entsprechend der Ausbildungserfordernisse «erhöht oder verringert».
Die Türkei hatte in der vergangenen Woche mehrere hundert Soldaten sowie mehr als 20 Panzer in Baschika nördlich der Stadt Mossul im Nordirak stationiert; Mossul wird von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert. Nach türkischen Angaben sollen dort neben kurdischen Peschmerga auch sunnitische Anti-IS-Kämpfer aus dem Irak ausgebildet werden.
Die irakische Zentralregierung hatte wütend auf die Stationierung der türkischen Soldaten reagiert. Dies sei ohne Zustimmung Bagdads erfolgt und sei eine Verletzung der staatlichen Souveränität des Iraks. Bagdad stellte der Türkei ein Ultimatum zum Truppenabzug, das aber ohne ein Einlenken Ankaras verstrich.
(sda/afp)