Shamima Begum verliess 2015 mit zwei Freundinnen Grossbritannien, um sich dem sogenannten «Islamischen Staat» anzuschliessen. Sei heiratete einen niederländischen Konvertiten, der sich während der gemeinsamen Flucht den kurdischen Truppen ergab. Ihre beiden Kinder, die in Syrien zur Welt kamen, sind inzwischen gestorben.
Nun wollte die 19-Jährige zurück nach London und ihr drittes Kind dort bekommen. Doch dazu kam es nicht – die Geburt ereignete sich bereits am Sonntag. Und es könnte sein, dass sie vielleicht nie wieder das Vereinige Königreich betreten wird.
— Mohammed T Akunjee (@MohammedAkunjee) 19. Februar 2019
Laut einem Bericht von CNN soll ihr angeblich die britische Staatsangehörigkeit entzogen werden. Mohammed Akunjee, Rechtsanwalt der Familie, gab dies auf Twitter bekannt. Die Familie sei «sehr enttäuscht über die Absicht des Innenministeriums». Es würden «alle rechtlichen Möglichkeiten geprüft, um diese Entscheidung anzufechten».
ITV News berichtete zuvor, dass ihre Muter über den Entscheid in Kenntnis gesetzt worden sei. Das Innenministerium wollte sich nicht zum Fall äussern. Jedoch wies ein Sprecher darauf hin, dass «eine Staatsangehörigkeit entzogen werden könne, sofern die Person danach nicht staatenlos sei». Ob Begum einen zweiten Pass besitzt, ist nicht bekannt.
Gegenwärtig diskutieren verschiedene EU-Länder, was mit den «IS»-Rückkehrern geschehen soll. Der britische Innenminister Sajid Javid bezog am vergangenen Freitag klar Stellung: «Wenn sie terroristische Organisationen im Ausland unterstützt haben, werde ich nicht zögern, ihre Rückkehr zu verhindern».
Wie es mit Shamima Begum weiter geht, wird sich zeigen. Es ist fraglich, ob ihr die Staatsangehörigkeit aberkannt werden kann, sollte sie keinen weiteren Pass besitzen. Fall doch könnte ihre Familie Berufung einlegen. (vom)