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Japan nimmt weiteren Atomreaktor ans Netz

Daas japanische Atomkraftwerk Ikata im Jahr 2006
Das japanische AKW Ikata im Jaahr 2006. Bild: Wikimedia

Japan nimmt weiteren Atomreaktor ans Netz

27.10.2018, 10:5127.10.2018, 11:15
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In Japan ist ein weiterer Atomreaktor in Betrieb gegangen. Der Betreiberkonzern Shikoku Electric Power fuhr den Reaktor Nummer 3 des Atomkraftwerks Ikata in Westjapan am Samstag wieder hoch, nachdem er zuvor knapp ein Jahr lang wegen Widerstands aus der lokalen Bevölkerung abgeschaltet gewesen war.

Damit sind in dem hochgradig von Erdbeben und Vulkanen gefährdeten Inselreich acht Meiler wieder am Netz. Die grosse Mehrheit der Reaktoren im Land steht jedoch weiter still.

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Japan hatte in Folge der Atomkatastrophe in Fukushima 2011 zwischenzeitlich sämtliche Reaktoren heruntergefahren und die Sicherheitsauflagen für Neustarts deutlich verschärft. Zur Zeit des Super-Gaus in Fukushima hatte die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt noch 54 Reaktoren am Netz gehabt.

Nach Angaben von Shikoku Electric wird der Reaktor 3 ab kommenden Dienstag Strom liefern und voraussichtlich am 28. November wieder in vollem Betrieb sein.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte ein Gericht noch auf eine Forderung einer Bürgergruppe hin verfügt, dass der Reaktor abgeschaltet wird. Die Bewohner hatten argumentiert, dass der Betreiber das Risiko durch einen möglichen Ausbruch des 130 Kilometer entfernten Vulkans Aso unterschätzt habe.

Vergangenen Monat hob dasselbe Gericht die Verfügung jedoch wieder auf mit der Begründung, dass es auch bei einem Vulkanausbruch keine Sicherheitsrisiken gebe. (sda/dpa)

So sieht das AKW in Fukushima von innen aus

Video: srf/SDA SRF
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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ökonometriker
27.10.2018 11:51registriert Januar 2017
In einem Land wie Japan ist es unverantwortlich, Kernkraftwerke der Generation II zu betreiben. Ikata-3 ist ein derartiger Reaktor. Er verfügt nicht über umfassend passive Sicherheitselemente, gleich wie Fukushima.

Wenn man Japan mit Kernkraft versorgen will, sollte man sich spätestens jetzt überlegen, ob man nicht wenigstens Generation III Reaktoren bauen will, sodass ein Unfall wie Fukushima nicht mehr möglich ist. Oder gleich Generation IV- Kugelhaufenreaktoren bauen und Kernschmelzen nachhaltig verhindern, sodass keine Gefährdung von Mensch und Natur mehr in Kauf genommen werden muss...
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