In der Region bestehe die «weltweit höchste Gefahr für menschliches Leben» durch die steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels, schrieben die Forscher am Mittwoch im Fachmagazin «Nature Communications».
«Dieser Ort wird künftig am schlimmsten von tödlichen Hitzewellen betroffen sein, besonders angesichts des Klimawandels», warnte Elfatih Eltahir vom renommierten Massachussetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Besonders gefährdet sind demnach dutzende Millionen Landwirte, die im Freien arbeiten müssen. In der Region befinden sich aber auch die Hauptstadt Peking und weitere Ballungsgebiete wie Tianjin.
Die Gegend ist den Forschern zufolge besonders durch die Kombination aus hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit gefährdet – verschlimmert durch zahlreiche Bewässerungsanlagen. Denn: Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto weniger Hitze hält der menschliche Körper aus.
Den Forschern zufolge muss der Ausstoss von Treibhausgasen weltweit dringend drastisch verringert werden. Gelinge das nicht, werde es besonders für die Bauern in der nordchinesischen Kornkammer zu tödlichen Hitzewellen kommen. Das bevölkerungsreiche China ist aktuell das Land mit den höchsten klimaschädlichen Ausstössen.
In einem Bericht legten US-Forscher erst Anfang der Woche dar, dass es im vergangenen Jahr einen Rekordausstoss von Treibhausgasen gegeben habe. Das im Jahr 2015 geschlossene Pariser Klimaschutzabkommen sieht eigentlich eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Die bisherigen Zusagen und Massnahmen der internationalen Gemeinschaft reichen dazu aber bei weitem nicht aus.
Seit dem Jahr 1970 gibt es in China besonders oft extreme Hitzewellen. Seit 1950 ist die durchschnittliche Temperatur im Land um 1,35 Grad Celsius gestiegen – fast doppelt so stark wie im weltweiten Schnitt. (sda/afp)