Proboi
Hoffe natürlich das niemand verletzt wird.
Der heftige Sturm «Friederike» hat in den Niederlanden, Deutschland, Belgien und Italien für Chaos gesorgt. Am Donnerstagnachmittag kam der Bahn-Fernverkehr in Deutschland landesweit zum Erliegen. Auch in den Niederlanden brach der Bahnverkehr zeitweilig zusammen.
Züge würden aus Sicherheitsgründen nicht mehr losfahren, sagte ein Bahnsprecher gegenüber Nachrichtenagenturen in Berlin. Züge, die noch unterwegs seien, sollten aber soweit möglich bis zum Zielbahnhof fahren. Der Stopp werde voraussichtlich den gesamten restlichen Tag andauern, meldete die Nachrichtenagentur AFP.
Teile der #Domplatte vor dem #KoelnerDom sind bereits gesperrt. #Friederike pic.twitter.com/ot4JCKlzU8
— Stanislaus (@Stanislaus2210) 18. Januar 2018
Es handle sich um eine Sicherheitsmassnahme, weil etwa umgestürzte Bäume oder andere Gegenstände auf den Gleisen liegen könnten. Auch in den Niederlanden war der Zugverkehr zuvor zeitweilig eingestellt worden.
Auf den Bahnverkehr in der Schweiz hatte die Einstellung des Fernverkehrs in Deutschland keine Auswirkungen, wie ein SBB-Sprecher bekanntgab. Einzig Zugfahrende, die nach Deutschland fahren wollten oder von Deutschland herkommend in die Schweiz reisten, waren betroffen.
«Friederike» war am Donnerstag von Westen kommend über Deutschland gefegt. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) erreichten Böen Geschwindigkeiten von mehr als 130 Kilometer pro Stunde, auf dem Brocken im Harz sogar mehr als 200 km/h. Das Unwetter habe jetzt Orkanstärke erreicht, sagte ein DWD-Sprecher am Nachmittag.
Zur Sicherheit unserer Fahrgäste wird der Fernverkehr bundesweit für den Rest des Tages eingestellt. Weitere Infos finden Sie unter: https://t.co/HS2BmEAV6H #Friederike
— DB Personenverkehr (@DB_Bahn) 18. Januar 2018
Die Deutsche Bahn riet allen Reisenden, sich online über den aktuellen Stand zu informieren. In Regionen, in denen Orkanböen drohen, empfehlen die Meteorologen, Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Sie warnen vor entwurzelten Bäumen, herabstürzenden Dachziegeln und Schäden an Gerüsten und Hochspannungsleitungen.
"Return to sender, address unknown, no such number, no such zone..." Dusseldorf, NW Germany this morning, Jan 18. Windstorm #Friderike. Report: Düsseldorf, meine Heimat meine Liebe pic.twitter.com/LN1G4IxBwA
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) 18. Januar 2018
In Deutschland strichen mehrere Flughäfen aus Sicherheitsgründen Flüge. An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn lief der Flugbetrieb nach Betreiberangaben mit Einschränkungen. 26 Starts und Landungen wurden in der Landeshauptstadt annulliert, davon vor allem Flüge von und nach Amsterdam.
Der Amsterdamer Flughafen Schiphol strich alle Flüge. In Köln/Bonn ging für eineinhalb Stunden nichts mehr. Ab 13.00 Uhr wurde der Flugbetrieb teilweise wieder aufgenommen. Am grössten deutschen Flughafen in Frankfurt lief der Betrieb dagegen störungsfrei, wie ein Sprecher der Betreiberin Fraport erklärte.
Havy #Storm in The Netherlands.@Macinnesplant @HariG_IN @vid @jasmin_murawski @Carla1968 @luketaplin42 @AndreassenLena @ajsg @AnjaOlaf @janvissersweer @Art_of_thunders @StormHour @MeteoGroupWeer @SevereWeather_N @countryboots126 @rosemary_gmai #coderood red watch out on the way pic.twitter.com/hoUzhLvpOj
— Clouds/Nature/Flower (@donder1969) 18. Januar 2018
In Belgien stellte der Hafen von Gent am Morgen wegen heftiger Winde den Betrieb ein. Betroffen waren etwa zehn Schiffe. Die Zugbrücke von Zelzate am Kanal von Gent zur Küste blieb laut Belga ebenfalls geschlossen, so dass Hochseeschiffe nicht passieren konnten.
In Norditalien waren unter anderem im Aostatal zahlreiche Skipisten wegen des starken Windes geschlossen. In Sizilien, bei Neapel und auf Sardinien war der Fährverkehr stark eingeschränkt. Zahlreiche Bäume knickten um und fielen auf Autos.
Der Sturm «Friederike» hat in den Niederlanden, Deutschland, Belgien und Italien mindestens acht Menschenleben gekostet. In den Niederlanden wurde ein 62-jähriger Mann von einem abgebrochen Ast erschlagen. In Enschede nahe der deutschen Grenze starb ein Autofahrer, nachdem ein Baum auf das Auto gefallen war.
In Deutschland starb ein Mann auf einem Dauercampingplatz durch einen entwurzelten Baum. Ein 68-jähriger Lastwagenfahrer kam bei einem sturmbedingten Verkehrsunfall ums Leben. In Thüringen wurde ein Feuerwehrmann von einem Baum erschlagen und ein weiterer schwer verletzt. Im sauerländischen Sundern starb ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr bei einem Sturmeinsatz.
In Belgien forderte der Sturm ebenfalls ein Todesopfer. Eine Autofahrerin wurde von einem umfallenden Baum erschlagen. Auch in Italien tötete der heftige Sturm einen Menschen. Ein Mann sei am Mittwoch mit seinem Bruder in der südlichen Stadt Crotone auf ein Dach geklettert, um es auf Sturmschäden zu prüfen, berichteten italienische Nachrichtenagenturen. Der Wind habe ihn umgeworfen, so dass er in den Tod stürzte.
Der Kölner Dom ist grossenteils aus Trachyt vom Drachenfels am Rhein. Das Gestein wurde im Mittelalter über den Fluss nach Köln transportiert und dort verbaut. Kleinere Steinschläge am Dom durch Verwitterung oder Kriegsschäden sind nicht ungewöhnlich. Bei Sturm erhöht sich das Risiko deutlich, weshalb die Domplatte dann vorsichtshalber abgesperrt wird.
Wegen des schweren Sturms rief der niederländische Wetterdienst KNMI am Donnerstag derweil Alarmstufe Rot für grosse Teile des Landes aus. Wenn man folgende Videos sieht, ist auch klar, weshalb:
Otro impactante vídeo del violento y peligroso viento que azota a #Holanda #PaísesBajos
— Geól. Sergio Almazán (@chematierra) 18. Januar 2018
Fortuitamente el árbol cae a centímetros en #Horst #Limburg
Reporte Lars Gooren
Via @severeweatherEU pic.twitter.com/wEwte3BO3a
A colleague shared it on our Whatsapp group... stay safe everyone #storm #windy #Netherlands pic.twitter.com/uLyzlnZPtu
— Manvee Sharma (@manveesharma) January 18, 2018
Erwartet wurden Orkanböen mit einer Stärke von bis zu 140 Kilometern pro Stunde.
#storm Den Bosch pic.twitter.com/QxVqgaMJ5Q
— Marco (@tensioncoach) 18. Januar 2018
Der Sturm führte bereits am frühen Morgen zu starken Behinderungen im Verkehr. Mehrere Lastwagen waren durch die heftigen Böen umgekippt und blockierten Autobahnen.
#Storm bij het Strijkijzer pic.twitter.com/6M8ukNmir9
— Arnout Vos (@arnoutvos) 18. Januar 2018
Vanochtend kreeg ik dit filmpje van een collega binnen.... #storm #containers pic.twitter.com/yDzSmYEhCF
— Richard Telder (@portries) 18. Januar 2018
#storm Au! pic.twitter.com/wTnZ4iyrAZ
— Philip (@philipdiamant) 18. Januar 2018
Am Amsterdamer Flughafen Schiphol waren 250 Flüge gestrichen worden; Passagiere wurden vor Verspätungen gewarnt. Wegen starker Seitenwinde konnten nicht alle Start- und Landebahnen genutzt werden.
(cma/nfr/sda/dpa)