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Londoner Flughafen Gatwick ist wieder geöffnet

Nach 32 Stunden Drohnen-Pause: Londoner Flughafen Gatwick ist wieder geöffnet

21.12.2018, 07:1121.12.2018, 09:31
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Der Londoner Flughafen Gatwick ist wieder offen. «Präzise geplante» Drohnenflüge hatten Grossbritanniens zweitgrössten Flughafen seit Mittwochabend lahmgelegt. Betroffen waren auch viele Flüge aus der Schweiz.

Flug MU201 der China Eastern ist um 6.11 Uhr Ortszeit nach einem Nachtflug aus Shanghai gelandet. Und auch British Airways meldet auf Twitter, dass die Wiederöffnung des Flughafens bestätigt sei.

Erste Flugzeuge befinden sich bereits im Landeanflug:

«Die Start- und Landebahn in Gatwick ist derzeit geöffnet, und eine begrenzte Zahl von Flügen sind für Abflug und Landung eingeplant», teilte der Airport am Freitagmorgen auf seiner Webseite mit.

Dennoch sollten Passagiere den Status ihres Fluges checken, bevor sie sich auf den Weg zum Flughafen machten, hiess es dort weiter. Es werde weiterhin zu Verspätungen und Ausfällen von Flügen kommen.

Easyjet schrieb auf seiner Webseite, fliegen zu wollen. Der irische Billigflieger Ryanair hatte noch kurz zuvor angekündigt, alle ursprünglich für Gatwick geplanten Flüge stattdessen vom Londoner Flughafen Stansted starten oder dort landen zu lassen. Die Kunden seien informiert worden, sagte Ryanair auf seiner Webseite.

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Drohnen legen London Gatwick lahm
Eine grossangelegte Drohnen-Störaktion hat den Flughafen London Gatwick für rund 32 Stunden lahmgelegt.
quelle: ap/ap / tim ireland
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Seit Mittwochabend war in Gatwick – abgesehen von einer dreiviertelstündigen Unterbrechung – kein einziges Flugzeug mehr gelandet oder gestartet. Ankommende Maschinen mussten umgeleitet werden und teils hunderte Kilometer entfernte Airports wie Amsterdam und Paris ansteuern. 

«Das ist eine präzise geplante Aktivität, die darauf ausgelegt wurde, den Flughafen lahmzulegen und maximale Behinderungen in der Vorweihnachtszeit zu bringen», teilte Gatwick-Geschäftsführer Stewart Wingate mit.

Am Donnerstag waren 115'000 Reisende betroffen, für Freitag wurden weitere 126'000 Personen in Gatwick erwartet. Um die chaotische Lage zu entschärfen, sollten Nachtflugverbote für andere Flughäfen vorübergehend aufgehoben werden.

Geplante Störaktionen?

Die Störmanöver über Gatwick konnten Einsatzkräfte trotz eines grossen Polizeieinsatzes mit Helikoptern und Scharfschützen sowie Spezialgerät der Armee zunächst nicht unterbinden. Tauche noch eine Drohne über dem Flugfeld auf, sei auch ein Abschuss denkbar, erklärte die Polizei. Verkehrsminister Chris Grayling versicherte, es werde ein «riesiger Aufwand» betrieben, um die Störaktionen zu stoppen.

Bei den mindestens zwei Drohnen handelt es sich nach Einschätzung der Polizei nicht um Hobby-Fluggeräte. Sie seien vielmehr für den professionellen Einsatz bestimmt.

Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gab es laut Behörden aber zunächst nicht. In den ersten 24 Stunden nach Einstellung des Flugbetriebs zählte die Polizei mehr als 50 Drohnen-Sichtungen. Medienberichten zufolge prüfen die Ermittler, ob möglicherweise ein radikaler Öko-Aktivist hinter dem Störmanöver steckt. (sda/dpa)

Der längste Linienflug der Welt

Video: srf
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7 Kommentare
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21.12.2018 07:42registriert August 2015
32 Stunden. Erstaunlich, wenn man bedenkt, wie "kurz" die Flugdauer von Drohnen ist.
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