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Massenschlägerei unter Flüchtlingen in Calais

Massenschlägerei unter Flüchtlingen in Calais

22.08.2017, 20:4423.08.2017, 07:22
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Bei stundenlangen gewalttätigen Zusammenstössen unter Flüchtlingen in der Nähe des französischen Hafens Calais hat es am Dienstag nach Angaben der Behörden mindestens 20 Verletzte gegeben. Etwa 200 afghanische und afrikanische Flüchtlinge gingen demnach aufeinander los, einige von ihnen waren mit Metallstangen bewaffnet. Die Polizei nahm fünf Verdächtige fest.

FILE - In this Monday, Oct. 17, 2016 file photo showing an aerial view of a makeshift migrant camp near Calais, France. A French court has ruled against creating a new center for migrants in the weste ...
So sah das Flüchtlingscamp in Calais vor der Räumung durch die Polizei aus.Bild: AP/AP

Auslöser der Massenschlägerei in der Nacht zum Dienstag war den Angaben zufolge ein Streit, den ein betrunkener Migrant während der kostenlosen Essensausgabe durch eine örtliche Hilfsorganisation verursachte.

Das Gebiet um den Hafen Calais in Nordfrankreich besitzt für Flüchtlinge eine grosse Anziehungskraft. Sie hoffen, von dort aus über den Ärmelkanal nach Grossbritannien zu gelangen, wo sie sich mehr Chancen auf ein besseres Leben ausrechnen.

Im vergangenen Herbst hatten Einsatzkräfte in Calais ein riesiges Flüchtlingslager geräumt. Tausende Bewohner des berüchtigten «Dschungels von Calais» wurden in Flüchtlingsunterkünfte im ganzen Land gebracht. Allerdings sind inzwischen wieder zahlreiche Flüchtlinge in die Region am Ärmelkanal gekommen.

Die Regierung befürchtet, dass in der Region neue wilde Flüchtlingscamps entstehen könnten. Frankreichs Oberstes Verwaltungsgericht hatte Ende Juli die Anordnung eines Gerichts der nordfranzösischen Stadt Lille bestätigt, welches die Behörden zur Einrichtung von Wasserstellen und Sanitäranlagen für die Flüchtlinge in Calais verpflichtet.

In der Gerichtsentscheidung hiess es, aufgrund der Weigerung des Staates, für die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge zu sorgen, seien sie menschenunwürdigen Bedingungen ausgesetzt. (sda/afp)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scott
22.08.2017 21:39registriert Februar 2016
"Wer halb Kalkutta aufnimmt hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta!"

Zitat: Peter Scholl-Latour (Journalist und Publizist)
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Watson - die Weltwoche der SP
22.08.2017 21:02registriert September 2016
😂😂 alle voll friedlich
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atomschlaf
22.08.2017 22:45registriert Juli 2015
Hört doch endlich auf, in diesem Kontext von "Flüchtlingen" zu schreiben, es wird langsam lächerlich.

Wenn das Flüchtlinge wären, hätten sie längst in Frankreich Asyl beantragen können.
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