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Rassismus

Rassismus: Schwarze Studentin am College in Northampton

Diese schwarze Studentin ass gerade zu Mittag – und jemand rief deshalb die Polizei

04.08.2018, 09:0804.08.2018, 09:20
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Stell dir vor, du sitzt in einem Aufenthaltsraum deiner Uni, isst zu Mittag, und auf einmal taucht ein Campus-Polizist auf und fragt dich, was du da tust.

Kannst du dir nicht vorstellen? Vielen schwarzen Studenten in den USA passiert sowas andauernd.

Oumou Kanoute ist eine von ihnen. Sie studiert am Smith College in Northampton im US-Bundesstaat Massachusetts. Diesen Sommer unterrichtet sie dort ausserdem High-School-Schüler in Chemie. 

Ein Mitarbeiter hielt die Studentin für verdächtig

Am Dienstag sass Kanoute in einem Speisesaal des Colleges, ass zu Mittag und las ein Buch. Ein College-Mitarbeiter hielt sie offenbar für verdächtig und dachte sich so etwas wie: «Die passt hier nicht hin».

Anstatt sie anzusprechen, rief der unbekannte Mitarbeiter die Polizei. Als kurz darauf tatsächlich ein Polizist auf sie zukam, begann Oumou Kanoute, die Situation mit ihrem Smartphone zu filmen. Der Campus-Cop sagt zu ihr:

«Wir haben uns gefragt, was Sie hier machen.»

«Ich habe zu Mittag gegessen, ich arbeite hier im Sommer-Programm», entgegnet Kanoute ihm. Im Video, das sie bei Facebook hochgeladen hat, ist dazu eingeblendet:

«Darum ist es beängstigend, in Amerika schwarz zu sein.»

Der Mitarbeiter, der Kanoute gemeldet hatte, sprach gegenüber der Polizei offenbar von einem «schwarzen Mann», der in dem Speisesaal sitzt. Das Smith College ist ein reines Frauen-College.

«Das sollte niemandem passieren»

In einem Fernsehinterview erzählte Oumou Kanoute anschliessend, wie sehr sie der Vorfall mitgenommen habe. «Ich sollte meine Existenz und meine Anwesenheit als schwarze Frau nicht erklären müssen», sagt sie dort.

Mittlerweile hat sich auch die Präsidentin des Colleges zu Wort gemeldet und sich bei Kanoute entschuldigt. «Dieser schmerzhafte Vorfall erinnert uns an das anhaltende Vermächtnis von Rassismus und Voreingenommenheit», schrieb sie in einem Statement.

Ähnliche Vorfälle ereignen sich in den USA regelmässig

Erst im Mai rief eine Studentin an der Elite-Uni Yale die Polizei, weil eine schwarze Kommilitonin schlafend in einem Gemeinschaftraum sass. Lolade Siyonbola war über ihrer Arbeit eingeschlafen. Ganz normaler Uni-Alltag eigentlich, der jedoch zu einem demütigenden Polizeieinsatz führte. Auch Lolade Siyonbola filmte den Zwischenfall und löste damit eine grosse Debatte über Rassismus an der Universität aus.  

Unter #MeTwo teilen Hunderte ihre Rassismuserfahrungen

Video: lia haubner
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132 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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P.Rediger
04.08.2018 09:33registriert März 2018
Das passiert nicht nur in den USA. Ein Kollege von mir war morgens um 2 Uhr auf dem Weg nach Hause. Er setzte sich auf eine Treppe die zu ein paar Hochhäusern führt und rauchte ein Zigarette. 10 Minuten später stand die Polizei da und machte eine Personenkontrolle. Ein Anwohner hatte einen Schwarzen gemeldet, der auf eine Treppe sass und rauchte. Das erschien ihm verdächtig.
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Clife
04.08.2018 10:58registriert Juni 2018
Echt peinlich sowas...der Witz ist, dass Rassisten nicht geboren werden sondern gemacht werden. Sei es durch die eigene Unfähigkeit, etwas nicht erreicht zu haben, oder durch die Erziehung. Zum kotzen ist sowas, aber leider gibt es noch keine Impfung gegen diese „Krankheit“
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MadPad
04.08.2018 12:05registriert Mai 2016
In rechten Blogs in den USA wird dazu aufgerufen, wo immer man farbige Menschen sieht die Polizei zu rufen um sie zu diskriminieren.

Eine ganz üble Sache, die aber leider im Trump Klima funktioniert.

Man sollte die "Melder" outen und zur Verantwortung ziehen.
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