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«Boracay ist eine Kloake» – Präsident macht «Mallorca der Philippinen» dicht

Getrübtes Ferienparadies: Die Abwasser der Hotels laufen auf Boracay direkt in das Meer. 
Getrübtes Ferienparadies: Die Abwasser der Hotels laufen auf Boracay direkt in das Meer. wikimedia

«Boracay ist eine Kloake» – Präsident macht «Mallorca der Philippinen» dicht

05.04.2018, 14:3706.04.2018, 06:24
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So etwas hat es wohl noch nie gegeben. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte lässt mit Boracay die beliebteste Ferieninsel des Landes  schliessen – und zwar gleich für ein halbes Jahr. Dies hat die Regierung am Mittwoch beschlossen. Hunderttausende Touristen sind betroffen. Das nur zehn Quadratkilometer grosse Touristenmekka ist auch bei Schweizern ein beliebtes Reiseziel. 

In this March 12, 2018, photo, foreign tourists sunbathe at a beach on Boracay island, central Aklan province, Philippines. Philippine officials say the president has approved the closure of Boracay i ...
Einsame Strände sucht man auf Boracay vergeblich.Bild: AP/AP

Das Problem: Das «Mallorca der Philippinen» ist in den letzten Jahren von Touristen überrannt worden. Die über 2,1 Millionen Besucher pro Jahr sorgen für riesige Umweltprobleme, weil die Gesetze nicht eingehalten werden. Abfallberge türmen sich, die Abwasser der über 300 Hotels strömen praktisch ungeklärt in das tropische Meer, das viele Kitesurfer und Taucher anlockt. «Es ist eine Kloake», wettert Duterte. 

Die Sperre gilt bereits ab 26. April. Bis Ende September soll die Insel nun «neu strukturiert» werden, wie BBC berichtet. Gleichzeitig genehmigte die Regierung zwei gewaltige Casino-Projekte auf der Insel. 

«Wir haben jahrelang vergeblich um Hilfe geschrien.»
Kiteshop-Betreiber

Für die über 17'000 Bewohner der Tropeninsel ist die plötzliche Schliessung eine Katastrophe. Sie alle leben mehr oder weniger direkt vom Tourismus. «Wir haben jahrelang vergeblich um Hilfe geschrien, doch die Regierung hat nie etwas unternommen. Nun fürchten wir wegen ihren Fehlern um unsere Existenz», so der Besitzer eines Kitesurf-Shops. 

Solange der «Shit» direkt in das Meer fliesse, bleibe die Insel geschlossen, liess Duerte verlauten. 

(amü)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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elias776
05.04.2018 14:54registriert Mai 2017
Naja ein bisschen zu radikal... doch wenigsten ist sich Duerte den Schäden und deren Behebung bewusst.
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Ferienpraktiker
05.04.2018 15:37registriert Juni 2017
Wie überall auf der Welt, sobald der Massentourismus kommt geht's nur noch bergab. Boracay kannte bei meinem Aufenthalt 1988 noch kein Schwein und die Anreise war mühsam mit Kleinflugzeug und wackligem Boot zur Insel. Dafür Strände pur, einfache Gäste Bungalows, nette Einheimische und ein paar ausgeflippte Westler - und viel Hanf....
Dasselbe passierte auch auf vielen Inseln in Thailand, oder auch auf den Malediven.
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Stirling
05.04.2018 16:36registriert Dezember 2015
„Abfallberge türmen sich, die Abwasser der über 300 Hotels strömen praktisch ungeklärt in das tropische Meer, das viele Kitesurfer und Taucher anlockt.“

Ich verstehe: Kitesurfer und Taucher werden im tropischen Meer von praktisch ungeklärtem Abwasser von über 300 Hotels angelockt bei denen sich die Abfallberge türmen.

Ich bin nicht cool genug für Kitesurfen und getaucht habe ich auch noch nie, aber ich weiss, dass es dazu nicht unbedingt Abwasser braucht.
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