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Das Video ging um die Welt: Der syrische Flüchtling Osama Abdul Mohsen flieht mit seinem kleinen Sohn Zaid auf dem Arm vor der ungarischen Polizei, als ihm die Kamerafrau Petra Laszlo ein Bein stellte. Das war im September 2015. Die Geschichte nahm kurz darauf eine glückliche Wendung: Mohsen war in Syrien Fussballtrainer. Eine Fussballschule im spanischen Getafe bei Madrid bot ihm einen Job an – er nahm an.
«Ich sehe meine Zukunft hier», sagt der vierfache Vater in gebrochenem Englisch gegenüber Reuters. Vieles läuft gut für ihn in seiner neuen Heimat: Seine beiden Söhne gehen zur Schule und sprechen bereits genügend Spanisch, dass sie für ihn übersetzen können. Zaid durfte sogar an der Seite von Real-Superstar Ronaldo im Bernabeu auflaufen
Allerdings haben die vergagenen Monate auch Spuren hinterlassen. Das Medieninteresse sei immer noch enorm, er gebe bis zu drei Interviews – täglich. «Ich muss mich öfter mal erholen, ich bin sehr müde», sagt er. Und trotz all der Aufmerksamkeit ist es ihm bislang nicht gelungen, seine Frau und seine zwei anderen Kinder nach Spanien zu holen. Die drei sitzen nach wie vor in Mersin in der Südtürkei fest.
Der Fussball bereitet Mohsen und seinen beiden Söhnen Ablenkung, während sie auf das Wiedersehen mit Mutter und Geschwistern warten. Er hofft, sein neu erworbenes Fachwissen irgendwann nach Syrien zurückzubringen. Dort trainierte er den Erstligisten Al-Fotuwa SC aus Deir ez-Zor, das vom «IS» kontrolliert wird.
Auch das Leben der ungarischen Kamerafrau Petra Laszlo ist seit dem Vorfall in dem Auffanglager bei Roszke nicht mehr dasselbe. Sie wurde entlassen und bekundete Mühe, neue Arbeit zu finden. Laut der ungarischen Tagesschau sollte die Untersuchung gegen Laszlo nächste Woche abgeschlossen sein. Dann werde auch klar, ob die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt. (kri)