Durchatmen in Südafrikas Touristenmetropole: Die Abschaltung der Wasserversorgung droht Kapstadt nun erst am 11. Mai, knapp einen Monat später als bisher prognostiziert. Die Verschiebung der gefürchteten «Stunde Null» wurde wegen geringeren Wasserverbrauchs der Landwirtschaft möglich, wie die Stadtverwaltung am Montag erklärte.
Bürger dürften aber weiterhin nicht mehr als 50 Liter Frischwasser pro Tag verwenden, das muss fürs Trinken, Duschen, Putzen, Kochen und Klospülen reichen.
Kapstadts Trinkwasserreservoire sind in Folge einer mehrjährigen Dürre fast leer. Sollte es zur «Stunde Null» kommen, würde die Wasserversorgung eingestellt. Dann bekämen die rund 4.5 Millionen Einwohner pro Tag je nur noch 25 Liter, die sie sich an 200 Verteilzentren unter Aufsicht von Militär und Polizei abholen müssten.
25 Liter gelten international als Mindestmass für Hygiene und Gesundheit. Die Stadt geht davon aus, die «Stunde Null» vermeiden zu können, wenn der tägliche Wasserverbrauch auf 450 Millionen Liter pro Tag fällt. Derzeit liegt er aber noch bei 550 Millionen Litern.
Die Stadt hat seit Februar auch die Wassertarife vervielfacht, um jene zu bestrafen, die nicht genügend Wasser sparen. Die Verwaltung empfiehlt den Bürgen zum Beispiel, höchstens zwei Minuten zu duschen. Für die Klospülung soll nur noch Brauchwasser genutzt werden, etwa jenes aus der Dusche oder der Waschmaschine.
Für Touristen äussert sich die Krise bislang vor allem in der Ermahnung ihrer Hotels, möglichst viel Wasser zu sparen. Ob im Fall der «Stunde Null» auch allen Hotels und Firmen das Wasser abgestellt würde, ist bislang noch unklar. (whr/sda/dpa)