Der Frieden in Syrien ist einmal mehr in weite Ferne gerückt, seit die Gespräche in Genf unterbrochen wurden und die Entscheidungsschlacht in Aleppo Tausende zur Flucht zwingt. Angesichts der apokalyptischen Bilder aus dem Bürgerkriegsland ist es manchmal schwierig, sich Frieden dort überhaupt vorzustellen. Wer «Aleppo», «Homs» oder «Rakka» hört, denkt unweigerlich an Leid und Zerstörung.
Die folgenden 26 Fotos stammen aus einem anderen Syrien. Die meisten entstanden 2010 kurz vor Ausbruch des Konflikts und zeigen ein Land ohne «IS», Fassbomben und Kinderleichen. Kein Paradies, denn grundlos gingen wenig später nicht Zehntausende auf die Strasse. Aber eine Normalität, die in den Ruinen und in den Flüchtlingsströmen verloren ging – und irgendwann vielleicht, hoffentlich, wiederkehrt.
Aleppo (حلب)
«Aleppo hat sich bis heute die Atmosphäre eines arabischen Marktplatzes bewahrt, in dem Menschen ihren Geschäften nachgehen, wie sie das seit Jahrhunderten tun. In den Strassen hallen die Geräusche von Pferdefuhrwerken auf Kopfsteinpflaster oder der schnellere Takt von Kurieren auf Eseln, immer noch die schnellste Fortbewegungsart im Labyrinth des Suqs mit seinen Gerüchen von Olivenseife, exotischen Gewürzen, Kaffeeröstereien und gegrilltem Schawarma».
«Das christliche Viertel von Homs ist eines der gastfreundlichsten und entspanntesten in ganz Syrien und die Bürger gelten als die freundlichsten im Land. Das und die vielen Pärke und Gärten, Strassencafés, Maiskolbenstände sowie der wiederhergestellte Suq, wo die Handwerker noch immer arbeiten, machen Homs zu einem wunderbaren Ort, an dem man ohne weiteres ein paar Tage Halt machen kann.»
«Der Legende nach war der Prophet Mohammed auf einer Reise von Mekka, als er Damaskus von einem Gebirgszug aus erblickte. Er weigerte sich, die Stadt zu betreten, denn er wollte nur einmal ins Paradies einziehen – nach seinem Tod.»
Kinder spielen im Innenhof der Umayyaden-Moschee (23.05.2009). Bild: Flickr/arian zwegers
«Die kleinen, symmetrischen Freuden im Leben: Zwei Freunde, zwei Tassen Tee, zwei Stühle und ein Backgammon-Brett auf dem Trottoir im Stadtteil Salihiya» (27.12.2009). Bild: Flickr/paul keller
«Rakka ist eine staubige Stadt mit wenig Argumenten, die Reisende anziehen würden. Im 8. und 9. Jahrhundert vor Christus allerdings, als die Stadt noch Rafika hiess, soll sie ein prächtiger Ort und die Sommerresidenz des legendären Abbasiden-Kalifs ar-Raschid aus Tausend und eine Nacht gewesen sein.»
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
panaap
06.02.2016 17:27registriert Mai 2015
Soviel zu denen die sagen die Flüchtlinge sollen dorthin zurück wonsie herkommen
Was fuer eine unglaubliche Tragoedie. Was genau ist eigentlich geschehen, dass es soweit kommen musste, dieses grossartige Land komplett in Schutt und Asche zu legen?
Vogelgrippe-Fall bei Person in den USA gibt Rätsel auf
In den USA ist bei einem weiteren Menschen das Vogelgrippe-Virus festgestellt worden. Anders als bei den anderen 13 Fällen in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten hatte diese Person nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC allerdings keine «berufliche Exposition gegenüber kranken oder infizierten Tieren». Die Infektion habe sich im Bundesstaat Missouri ereignet. Der Patient sei im Krankenhaus mit antiviralen Medikamenten behandelt und mittlerweile wieder entlassen worden.