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Entführte Schweizer Missionarin in Mali wird von Islamisten auf Video vorgeführt

Entführte Schweizer Missionarin in Mali wird von Islamisten auf Video vorgeführt

27.01.2016, 01:0827.01.2016, 10:28
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In Mali ist ein Video aufgetaucht, in dem sich eine der Al-Kaida im Maghreb nahestehende Gruppierung verantwortlich zeigt für die Entführung einer Schweizer Missionarin vor zweieinhalb Wochen. Die Islamisten fordern die Freilassung mehrerer Gesinnungsgenossen.

Über das Video informierte unter anderen die SITE Intelligence Group, eine US-Organisation, die sich auf die Überwachung islamistischer Websites spezialisiert. Das meldete die Nachrichtenagentur Reuters in der Nacht auf Mittwoch.

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Im Video übernimmt die Gruppe «Emirat der Sahara» die Verantwortung für die Entführung der «andersgläubigen Evangelistin, die durch ihre Arbeit viele muslimische Söhne vom Glauben abgebracht» habe. Die Gruppe fordert unter anderem die Freilassung von Ahmad Al Faqi Al Mahdi.

Dieser wird am Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag festgehalten, wo ihm der Prozess für die Zerstörung historischer Kulturgüter in Timbuktu gemacht werden soll. Zudem sollen auch mehrere Mitglieder, die in malischen Gefängnissen einsitzen, freikommen.

Das Video wurde auch der privaten malischen Nachrichtenagentur Al-Akhbar zugespielt, wie die Nachrichtenagentur AFP meldete. Das Video selbst veröffentlichte die malische Agentur nicht.

Zum zweiten Mal entführt

Die Schweizerin — eine Baslerin — war am 8. Januar in Timbuktu von Bewaffneten entführt worden. Sie war bereits im April 2012 von Islamisten verschleppt worden. Damals kam sie nach Vermittlung durch die Regierung von Burkina Faso nach neun Tagen frei. Die Islamisten liessen sie offenbar unter der Bedingung frei, dass sie nicht in die Wüstenstadt zurückkehre, um zu missionieren.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) setzte nach der neuerlichen Entführung eine Taskforce ein. Die Schweizer Vertretung vor Orte stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden, hiess es nach Bekanntwerden der Entführung. (wst/sda/reu/afp)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Serenity
27.01.2016 05:41registriert Januar 2016
Mir ist schleierhaft warum sich jemand freiwillig erneut in solch eine Gefahr bringt. Hat ihr das erste Mal nicht gereicht?
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Serenity
27.01.2016 08:12registriert Januar 2016
@Anded Es scheint mir dann doch etwas zu einfach einen (lebensrettenden) Feuerwehrmann mit einer Missionarin gleichzustellen. Oh warte, natürlich sind sie gleich! Die Missionarin rettet ja dafür die Seelen! (Achtung Ironie)
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lilas
27.01.2016 09:44registriert November 2015
@ Bijouxly: missionarische Arbeit ist immer religiös moriviert. Entwicklungshilfe die religiös moriviert ist finde ich fragwürdig, eine ehemals gute Freundin von mir ist in der Mission tätig. Da werden junge Frauen " bekehrt" mit dem Resultat dass sie von ihren Familien verstossen werden und zum teil sogar im Gefängnis landen und die Missionare singen derweil halleluja weil sie eine Seele gerettet haben, ist das echte Hilfe?
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