Der angebliche Organisator eines Mordkomplotts gegen den russischen Exiljournalisten Arkadi Babtschenko in Kiew ist zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das bestätigte der Chef des ukrainischen Geheimdienstes SBU, Wassili Gryzak, am Samstag.
Der Fall hatte weltweit Aufsehen erregt: Am 29. Mai teilten die Kiewer Behörden mit, Babtschenko sei erschossen worden; tags darauf präsentierten sie ihn lebendig und sprachen von einer Finte, um an russische Hintermänner geplanter Politmorde zu kommen.
Der Verurteilte, ein 50-jähriger Geschäftsmann, war Ende Mai festgenommen worden. Er habe die Tat eingestanden und mit den Ermittlern kooperiert, sagte Gryzak nach Medienberichten. Diesen Angaben nach hatte der Mann für 40'000 US-Dollar einen Killer angeheuert, der den Mordplan aber an den SBU verraten habe.
Eine umfassende Aufklärung über die angeblich drohende Serie von Morden im Auftrag des russischen Geheimdienstes sind die ukrainischen Behörden bislang schuldig geblieben. Babtschenko lebt seitdem unter SBU-Schutz. «Mir ist diese Strafe egal», kommentierte er das Urteil. «Wenn er mit den Ermittlern kooperiert und nützliche Information geliefert hat, hätte man ihn auch freilassen können», sagte er der Zeitung «Kyiv Post». (sda/dpa)