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Attacke auf BBC-Journalisten bei Trump-Auftritt

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Attacke auf BBC-Journalisten bei Trump-Auftritt – warum der Präsident mitschuldig ist

12.02.2019, 23:44
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Nach dem Angriff auf einen Journalisten bei einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump haben Korrespondenten den US-Präsidenten aufgerufen, sich klar gegen solche Attacken zu positionieren.

Ein Trump-Anhänger hatte am Montagabend (Ortszeit) bei einem Wahlkampfauftritt des Präsidenten in El Paso im US-Bundesstaat Texas einen Kameramann des britischen Fernsehsenders BBC während des Filmens heftig geschubst und beschimpft. Trump selbst hatte die Szene mitbekommen und seine Rede unterbrochen, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei mit dem Journalisten.

Der Verein der Korrespondenten, die über das Weisse Haus berichten, verurteilte die Attacke. «Wir sind erleichtert, dass diesmal niemand ernsthaft verletzt wurde», erklärte deren Präsident Olivier Knox am Dienstag in Washington. Er mahnte zugleich, Trump müsse seinen Anhängern unmissverständlich klar machen, dass Gewalt gegenüber Reportern nicht hinnehmbar sei.

Der Sender BBC schrieb nach eigenen Angaben an die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Sarah Sanders, und forderte sie auf, die Sicherheitsvorkehrungen für Journalisten bei Wahlkampfauftritten Trumps zu überprüfen.

Sanders erklärte, der Präsident verurteile jegliche Gewalttaten gegen einzelne Personen oder Gruppen – auch gegen Journalisten. «Wir rufen alle auf, die an einer Veranstaltung teilnehmen, sich friedlich und respektvoll zu verhalten.» Mit Blick auf die Sicherheitsvorkehrungen verwies sie an die Verantwortlichen von Trumps Wahlkampfkampagne.

Journalisten werden bei Trumps Wahlkampfveranstaltungen regelmässig ausgebuht und beschimpft – befeuert durch die Medienschelte des Präsidenten, der Journalisten als «Feinde des Volkes» verunglimpft. Auch in El Paso beklagte sich Trump am Montagabend auf der Bühne über vermeintlich lügnerische Berichterstattung («fake news»).

Journalistenverbände mahnen seit langem, Trumps aggressive Rhetorik gegenüber Medien sei gefährlich und stachele zu Attacken auf Reporter an. Im vergangenen Oktober hatte Trump einen Kongressabgeordneten für den gewaltsamen Übergriff auf einen Journalisten gelobt und sich auch damit heftige Kritik eingehandelt. (sda/dpa)

Trump stachelte im August 2018 die Menge gegen anwesende Journalisten auf:

Fake News – so einfach ist es heutzutage alle zu täuschen:

Video: srf
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19 Kommentare
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Sauäschnörrli
13.02.2019 00:03registriert November 2015
Trump spielt mit dem Feuer, aber verbrennen werden sich die anderen.
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Enzasa
13.02.2019 00:59registriert August 2016
Trump fühlt sich im Recht. Daher wird er sein Verhalten nicht ändern.
Seine Anhänger fühlen sich von ihm aufgefordert und daher glauben sie auch im Recht zu sein.
Ohne Unrechtbewusstsein keine Änderung.
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Gummibär
13.02.2019 06:46registriert Dezember 2016
Berichterstatter mit Standardausrüstung an einer Trump-Veranstaltung.
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