Vom Busenkumpel zu Trumps grösstem Feind – mit seinen Aussagen im Buch «Fire & Fury» über das schier grenzenlose Chaos im Weissen Haus hat Ultra-Nationalist Steve Bannon die Trump-Familie entzürnt.
«Der schlampige Steve hat den Verstand verloren, nachdem wir ihn gefeuert hatten», sagte US-Präsident Trump jüngst über seinen früheren Chefberater.
Jetzt hat sich Bannon erstmals zum Buch geäussert – und sein Bedauern über die Auswirkungen ausgedrückt. In einem Statement auf der News-Seite Axios bekundete er die «unerschütterliche Unterstützung» für den US-Präsidenten und dessen Agenda.
Eine Präzisierung war ihm aber besonders wichtig. Er lobte plötzlich den «Verräter» Trump Jr. «Er ist ein Patriot und ein guter Mann». Grundsätzlich dementierte er aber seine Aussagen im Buch nicht.
Im Buch sorgte besonders ein Treffen von Donald Trump Jr., Schwiegersohn Jared Kushner und dem damaligen Wahlkampfmanager Paul Manafort mit einer russischen Anwältin während des Wahlkampfes 2016 für Aufsehen. Trump Jr. hatte gehofft, dabei Schmutziges über die Wahlrivalin seines Vaters, Hillary Clinton, zu erfahren. Bannon wertet dieses Treffen dem Buch zufolge als «Verrat, unpatriotisch und üblen Mist».
In der Erklärung gibt er nun an, diese Aussagen seinen nicht an Trump Jr., sondern an den früheren Wahlkampfleiter Paul Manafort gerichtet gewesen. «Manafort hätte wissen müssen, wie die Russen funktionieren und dass sie keine Freunde der USA sind».
Seine brisanten Aussagen begründet Bannon auch mit seiner Lebenserfahrung: Als Marinesoldat habe er während des Kalten Krieges auf einem Zerstörer russische U-Boote gejagt.
Im Buch wird Bannon mit den Worten zitiert, das Team um Sonderermittler Robert Mueller werde Don Junior «knacken wie ein Ei». Eine Erklärung für die Diskrepanz zwischen diesem Statement und der aktuellen Darstellung bleibt er jedoch schuldig.
(amü)