Auf dem Flughafen San Francisco spielten sich am 7. Juli 2017 brenzlige Momente ab.
Vier startbereite Flugzeuge, darunter drei vollbetankte Langstreckenflieger mit je über 200 Menschen an Bord, reihen sich auf dem Rollweg parallel der Piste hintereinander für den Start ein.
Derweil setzt Air-Canada-Flug 759 mit 135 Passagieren an Bord zur nächtlichen Landung an. Aber nicht etwa auf einer Piste. Die Piloten verwechseln die Landebahn mit dem parallel verlaufenden Rollweg. Ein Pilot der Philippine Airlines bemerkt den Fehler und versucht die Air-Canada-Piloten mit Scheinwerfern zu warnen. «Er kommt auf den Taxiway rein!», funkt ein Pilot an den Kontrollturm.
Darauf gibt der Tower den Befehl zum Durchstarten. Die Piloten von Air Canada ziehen den Airbus im allerletzten Moment hoch. «Air Canada ist gerade direkt über uns geflogen», funkte die perplexe Crew einer Boeing 787.
Wie die amerikanische Flugunfalluntersuchungsbehörde NTSB am Mittwoch bekannt gab, betrug der Abstand zwischen den Flugzeugen bloss 18 Meter. Die NTSB veröffentlichte zudem Bilder einer Überwachungskamera, die den Beinahe-Crash dokumentieren.
Grund für die Verwirrung der Piloten: Wegen Bauarbeiten war eine Piste des Flughafens San Francisco geschlossen.
Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn die Air-Canada-Maschine die vier wartenden Flugzeuge gerammt hätte. «Das wäre wohl die grösste Flugzeugkatastrophe in der Geschichte gewesen», sagt ein Airline-Sicherheitsexperte zum Telegraph.
Die bislang schwerste Flugzeugkatastrophe der Geschichte ereignete sich am am 27. März 1977. Bei Nebel raste eine Boeing 747 der KLM auf der Startbahn in einen Jumbo-Jet. 583 Menschen verloren ihr Leben.
(amü)