US-Bürgerrechtler warnen vor Reisen nach ... Missouri!
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die einflussreiche US-Bürgerrechtsbewegung NAACP eine Reisewarnung herausgegeben. Anders als Reisehinweise etwa des US-Aussenministeriums betrifft sie aber nicht ein Land wie Nordkorea, sondern den US-Bundesstaat Missouri.
NAACP warnt Farbige ausdrücklich vor rassistischen Attacken und Diskriminierung in dem Staat.
Die Spannungen zwischen den beiden Ländern hatten sich in den vergangenen Wochen deutlich erhöht, vor allem nach mehreren Tests von Langstreckenraketen, mit denen Nordkorea nach Einschätzung von US-Experten auch die USA erreichen kann. Schon im vergangenen Monat hatte die US-Regierung das Reiseverbot angekündigt und dies damit begründet, dass US-Bürgern in Nordkorea die Verhaftung drohe.
In Missouri hatte zuletzt ein Zwischenfall für Schlagzeilen gesorgt, bei denen ein schwarzer 28-Jähriger nach falschem Abbiegen mit dem Auto festgenommen und unter mysteriösen Umständen in der Zelle gestorben war. Von der University of Missouri werden rassistische Vorfälle berichtet. Der Staat verabschiedete jüngst ein Gesetz, das Farbigen erheblich erschwert, sich gerichtlich gegen Diskriminierung zu wehren.
Rod Chapel vom NAACP Missouri sagte dem «Kansas City Star», Menschen berichteten in nie dagewesener Zahl von Zwischenfällen, bei denen sie wegen ihrer Hautfarbe geschlagen, von der Polizei gestoppt oder gedemütigt worden seien.
Proteste gegen Polizeigewalt in den USA
(sda/dpa)
