Die Sommerferien entwickelten sich für eine muslimische Familie im gemieteten Ferienhaus in der Nähe von Marseille zum Albtraum. Ohne sich etwas zu denken, badete die Frau in ihrem Burkini im Swimming-Pool.
Wie das französische Kollektiv gegen Islamfeindlichkeit (CCIF) mitteilte, tauchte am zweiten Tag plötzlich ein Wächter auf und scheuchte sie wegen des Ganzkörper-Badeanzugs aus dem Pool.
Damit nicht genug. Der Vermieter liess das Wasser ab und ordnete an, den Pool zu reinigen. Deshalb soll er die Kaution in der Höhe von 490 Euro zurückbehalten haben.
«Ich bin schockiert, mein Tenue ist schliesslich auch ein Badeanzug», sagte die Frau laut CCIF.
Es ist nicht der erste Burkini-Fall, der in Südfrankreich hohe Wellen schlägt. Einige Gemeinden an der Côte d’Azur hatten im vergangenen Sommer das Tragen der Ganzkörperanzüge an öffentlichen Stränden untersagt. Das höchste französische Verwaltungsgericht hatte das Verbot jedoch Ende August 2016 in einer Gemeinde gestoppt.
Hidschab & Co. – islamische Verhüllungen vom Kopftuch bis zur Burka
1 / 10
Hidschab & Co. – Verhüllungen vom Kopftuch bis zur Burka
Hidschab: Wird vor allem als Bezeichnung für ein Kopftuch verwendet, das Haar und Ohren vollständig bedeckt, das Gesicht indes frei lässt. Meist werden zusätzlich die Halsregion, der Ausschnitt und eventuell die Schultern bedeckt.
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
rodman
08.08.2017 08:31registriert Juli 2015
Ich hab mich nicht weiter über den Fall informiert. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Poolreinigung nicht mit dem dortigen Burkaverbot, sondern mit den seit ca. 10 Jahren in Frankreich vorherrschenden Kleidervorschriften für Pools zu tun hat. So sind Badeshorts ("Bermudas") ebenso verboten. Männer dürfen nur in Speedos ("Badehosen im Slipformat") in französische Pools.
Europa droht Iran im Atomstreit mit Neuauflage von Sanktionen
Paris, Berlin und London haben dem Iran mit dem Wiederinkraftsetzen strenger Sanktionen gedroht, wenn es bis Ende des Sommers keinen konkreten Fortschritt für ein neues Atomabkommen gibt. Die Aussenminister der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Grossbritannien) sowie die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas hätten den iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi bei einem Telefonat zur Wiederaufnahme von Gesprächen gedrängt, um ein robustes, überprüfbares und nachhaltiges Abkommen über das iranische Atomprogramm zu erreichen, hiess es aus dem Aussenministerium in Paris.