Trotz Krise wurden 2020 immer noch Millionen für alte Göppel bezahlt. Hier die Top 10
Obwohl die Welt unter der Covid-Krise ächzt, gibt es offenbar weiterhin genügend steinreiche Autosammler, die riesige Geldmengen für Oldtimer ausgeben wollen.
Letzte Woche gab's auf watson eine Aufzählung cooler alter Autos, die momentan auf diversen Auktions- und Autokaufs-Portalen des Internets angeboten werden:
Eine eher willkürliche Liste: Ein Retro-Kabinenroller für rund 10'000 Franken, etwa, oder ein schöner Mercedes aus den Achtzigern für um die 15'000. Andere hingegen kämen einen einiges teurer zu stehen: Lancia Delta Integrale EVO, VW Bully T1 oder Chevy Blazer Restomod? Bei denen ist man erst so ab 100'000 dabei.
Und dann wäre da noch das hier:
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1958 Lister-Jaguar
quelle: rmsothebys.com / rmsothebys.com
Dieser super-rare 1958er Lister-Jaguar wechselte vor ein paar Tagenfür 802'500 Dollar den Besitzer. Boah.
Nun, einerseits ist dies eher am unteren Ende des Schätzpreises (der mit 800'000 bis 1 Mio angegeben wurde), andererseits sind jene rund 800'000 Franken für einen zugegebenermassen unglaublich geilen Rennwagen ein Klacks im Vergleich zu den Top Ten der höchsten im Jahr 2020 erzielten Auktionsverkäufe. Es mag erstaunen, ist aber Tatsache, dass – Covid und Wirtschaftskrise zum Trotz – weiterhin Millionenbeträge für Auto-Oldtimer bezahlt werden. Ebenfalls erstaunlich ist, welche Autos die höchsten Preise erzielen. Kleiner Spoiler im Voraus: Die Top-Fünf gehören alle derselben Automarke.
Lassen wir sie also Revue passieren! Das sind die zehn teuersten Auktionsverkäufe 2020:
Erstaunlicherweise der einzige Ferrari in dieser Top-Ten-Liste. Hierbei handelt es sich um einen von 12 Ferrari 550, die von der britischen Rennwagenmanufaktur Prodrive, die zuvor Colin MacRaes Subaru-Rally-Team geleitet hatte, gebaut wurden. Der hier verkaufte Wagen eines Schweizer Rennteams erzielte 15 Pole Positions, 14 Siege und 29 Podiumsplätze zwischen 2001 und 2005.
Wurden als Triptychon versteigert für 14'840'000 Dollar – 13,467,500 Franken, ergo 4'489'000 Franken pro Auto.
Sotheby’s; «A Contemporary Art Evening»; 28. October 2020
Gross war die Aufregung, als verkündet wurde, dass Alfa Romeos legendäre drei «Berlina Aerodinamica Tecnica» – «BAT» – genannten Autos im Rahmen einer Kunst-Auktion angeboten werden würden. Neben Rothko-Gemälden und anderem gab es diese drei Designstücke von Franco Scaglione als Triptychon – nur im Dreierpack. Knapp über dem unteren Schätzwert wechselten sie den Besitzer für 14,8 Millionen Dollar. Somit ist jedes dieser Autos rund 4,5 Millionen Franken wert.
Uuuuund das wäre es schon gewesen mit den Nachkriegs-Autos! Und auch mit den italienischen Edelmanufakturen. Jap. Denn die Top Fünf sind alles Vorkriegs-Göppel und vor allem eines: Bugattis, nämlich.
5: 1931 Bugatti Type 55 Super Sport m. Figoni-Karosserie
Dieser Wagen fuhr die 1932er 24 Stunden von Le Mans und gewann 1933 die Paris-Nice-Rally. Obwohl anlässlich einer Restauration irgendwann mal ein Ersatzmotor verbaut wurde und das Auto zudem in den 1990ern einen Unfall erlitt, war es dem Käufer dennoch 4,5 Millionen wert.
Gooding & Co.; «Passion of a Lifetime»; 5. September 2020
Ein 92-jähriges Auto mit 88-jähriger Lackierung. Und mechanisch in tadellosem Zustand. Hier kann man zumindest hoffen, dass der überreiche Besitzer das Teil dann wirklich auch fährt.
Das teuerste Auto des Jahres 2020 am Traditions-Event Amelia Island ... kurz bevor Covid alles auf den Kopf stellte ... or did it? Denn in dieser Top Ten fallen nur gerade zwei Verkäufe in die Vor-Covid-Zeit.
Gooding & Co.; «Passion of a Lifetime»; 5. September 2020
Obwohl kein Rennwagen (für Sammler gilt offenbar: Rennwagen > Strassenautos) und obwohl das Auto während seiner 83-jährigen Geschichte einmal eine Vollrestauration bekam (wiederum: originalbelassen > restauriert), ist dies der teuerste je verkaufte Bugatti Type 57. Und das in einem Rezessionsjahr. Doch es geht noch teurer ...
Gooding & Co.; «Passion of a Lifetime»; 5. September 2020
Dies ist der teuerste Bugatti, der jemals auf einer Auktion verkauft wurde. Der Type 59 ist der letzte Bugatti-Rennwagen der Vorkriegszeit, und dieser kann den belgischen König Leopold III. als einen seiner fünf Besitzer nennen. Rostige Speicherräder und abgenutzte Reifen – in diesem Fall sind sie wertsteigernd.
Da haben wir's also: Zwar wurden fast alle obenstehenden Autos für ihren niedrigsten Schätzwert verkauft, was darauf schliessen lässt, dass selbst dieser sehr exklusive Nischenmarkt ein klein wenig eingebrochen ist. Doch die Preise sind dennoch exorbitant. 11,5 Millionen für einen rostigen Göppel mit abgenutzten Reifen? In der Sammler-Welt gelten andere Massstäbe; andere Werte gelten als begehrenswert.
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quelle: realtor.com / realtor.com
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Die beliebtesten Kommentare
PHILIBERT
29.01.2021 19:48registriert Januar 2021
Wieso sollte die Covid-Krise Sammler von ihrer Leidenschaft abhalten, wenn sie das ''nötige Kleingeld'' dafür besitzen..??.. man sieht es ja schon hierzulande