Der Citroën Ami ist eine dieser urfranzösischen Kleinwagen-Kreationen, die in ihrer Frugalität geradezu genial sind. Die Plastikkarosserie ist komplett symmetrisch aufgebaut. Front und Heck sind demnach identisch, abgesehen von der Farbe der Scheinwerfer beziehungsweise Heckleuchten. Auch die beiden Türen sind identische Bauteile – was bedeutet, dass die Beifahrertür vorn, die Fahrertür hinten angeschlagen ist.
Mit solch ausgeklügelten Designlösungen schafft man es, dass der Ami aus insgesamt nur knapp 250 Bauteilen besteht, etwa einem Zehntel dessen, was für ein herkömmliches Auto notwendig ist. Dementsprechend günstig ist er – weniger als die Hälfte eines Smart Fourtwo ED etwa.
Klar, im Innenraum ist da nicht viel an Komfort und noch weniger an Gadgets. Aber hey, alles Notwendige ist dabei, Bluetooth hat's auch und zwei Personen finden darin bequem Platz.
Gewiss, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h gewinnt man keine Dragster-Rennen. Und auch mit der angegebenen Reichweite von 75 km macht man keinen Roadtrip ... aber das Ding wurde für kurze Trips in urbaner Umgebung konzipiert und dafür ist es perfekt.
Nur nicht wirklich ... «cool»?
Na ja, ein VW Polo etwa ist auch nicht gerade «cool». Und doch haben es Tüftler jeglicher Couleur seit jeher geschafft, mit zum Teil gehörig kreativen Modifikationen einzigartige Poser-Autos zu erschaffen.
Einer dieser Kreativen ist Josh Gresswell von Gresswell’s Customs aus dem malerischen Cambridgeshire in England, der sich auf sogenannten Stance Cars verschrieben hat, jene radikal tiefergelegten Custom Cars mit negativem Radsturz (siehe Bsp. oben).
Josh hat das schier Unmögliche geschafft: das coolste uncoole Auto der Welt zu bauen.
Wir präsentieren: der Citroën «Sl-Ami» (von: slammed = tiefergelegt).
Wie er das Kunststück vollbrachte, im fast nicht vorhandenen Platz unter der Plastikkarosserie ein Airlift-Kit einzubauen, erzählt Josh im folgenden Video. Spoiler: Einfach war's nicht. Und auch nicht billig. Josh schätzt, dass die Modifikationen ungefähr gleich viel wie der Neuwagen selbst kosteten.
Spätestens hier werden die meisten Leute den Sl-Ami als Absurdität abtun – womit sie uns damit einen weiteren Grund liefern, das Auto zu lieben: Kreative Köpfe wie Josh und ihre schrägen Vehikel bringen dringend nötige Abwechslung und Freude in unseren Auto-Alltag. Hier geht es nicht darum, in eine Szene zu passen; es geht nicht darum, zu zeigen, wie viel Geld man hat. Das hanebüchene Unterfangen, einen Citroën Ami in ein Stance Car umzubauen, zeugt von Leidenschaft. Und einem Sinn für Humor. Beides Sachen, die dem Auto-Mainstream schmerzhaft fehlen. Go Sl-Ami!