Oft war's das erste eigene Auto. Oder vielleicht dasjenige, das saugeil war, der Vernunft wegen aber aufgegeben werden musste. Vielleicht aber jenes von der Grosi, beim Anblick dessen du wohlige Kindheitserinnerungen assoziierst. Ach, wir alle haben das eine Auto aus unserer Vergangenheit, das wir vermissen.
Bei mir sind's gleich zwei.
Zum einen mein erstes Auto:
Bild: wikicommons
Lancia Y10 Fire LX, Baby! YEAH. Jahrgang 1990 (oder so). Eigentlich gehörte er meiner Grossmutter, aber er fiel in die Zeit, in der sie immer weniger Auto fuhr, ich aber umso mehr. Und er war super. Grundsätzlich ein Fiat Panda mit schickerer Karosserie, wurde er in Italien als Autobianchi Y10 verkauft, in Europa als Lancia. Er war klein und sparsam und man konnte trotzdem erstaunlich viel hinein beigen, wenn man die Rücksitze umklappte. Ich schaffte es gar, meinen Kontrabass plus Verstärker reinzuquetschen. Zu viert haben wir gefühlt 100 Fahrten zum Nonno ins Piemont damit gemacht und der kleine Lancia machte nie Probleme. Auch im tiefsten Winter sprang er sofort an. Ein geniales Ding.
Bild: wikicommons
Und weil's mein erster Wagen war und ich ein jugendlicher unerfahrener Tubel, habe ich das arme Ding sowas von arg strapaziert. Hey, was soll ich sagen? Es ist nun mal ein italienischer Kleinwagen. Ergo fährt man sowas hochtourig und mit hyperaktiver Ganghebelbetätigung. Mal habe ich bei etwas zu ambitionierter Kurvengeschwindigkeit das Auto auf die Seite gelegt. Für die Spenglerarbeiten ging der grösste Teil meiner Ersparnisse drauf. Trotzdem: Ich liebte das Auto.
Ebenfalls vermisse ich mein zweites Auto (in das der vorherige Lancia vermutlich hinten reingepasst hätte): Chevrolet Sportvan Beauville, 1990.
Bild: obi
Bis zu acht Personen konnten es sich darin gemütlich machen (Klimaanlage, alles) plus eine gesamte Band-Backline. Selbst bei Vollbeladung hatte er immer locker genug Power-Reserve aus dem drehmomentstarken V8, was ein ungemein angenehmes Fahrgefühlt bedeutete. Als ich den Chevy Van schlussendlich verkaufte, stellte ich alsbald fest: Auf einen Schlag war ich ein unglücklicherer Mensch (... was in der Folge zu anderen, interessanten Auto-Käufen führte – aber das ist eine andere Geschichte).
Mitnichten bin ich der Einzige, der solche nostalgischen Gefühle hegt, weshalb ich mal in der watson-Redaktion herumgefragte. Und siehe da:
Madeleine ist nicht nur die beste Ressortleiterin der Welt und ausserdem eine talentierte Schlagersängerin, sondern hat auch noch exquisiten Geschmack in Sachen Autos:
Bild: madge
«Meinen hammergeilen Rover Mini, Jahrgang 1996 mit elektronischem Faltdach. Er war der Beste, wenn auch nicht ganz ungefährlich, weil kein Airbag und so. Leider hatte er irgendwann so viel zu flicken und hat an jeglichen Stellen gerostet, sodass ich ihn nach mehreren Besuchen beim Lackierer schweren Herzens verkaufen musste. Das ist jetzt etwa 7 Jahre her, und ich weine immer noch. 😢 Ps. Den Hund habe ich noch.»
Unser Account Director Sales/Marketing bringt es auf den Punkt: «Grundsolide.»
Bild: wikicommons
«Bei mir ist's mein erstes Auto, welches ich mir für 500 Euro selbst gekauft habe zu meinem 18. Geburtstag. Ein Opel Vectra A Baujahr 1990, grundsolide. Ist dann jahrelang als Festival Auto eingesetzt worden, da man eh nichts mehr gross kaputt machen konnte.»
Melina Bokop
Okay, Melina, logisch kann man so ein Ding einfach nur lieben:
«Ich vermisse die Ente! Meine Tante hatte eine Ente als Cabrio und es war immer was Besonderes, mit ihr Auto zu fahren. Es ist auf jeden Fall eine richtig coole Kindheitserinnerung für mich und das Auto ist einfach kultig!»
Selbstredend verzeihen wir es Yasmin Müller, wenn sie sich nicht genau an die Automarke erinnert – dafür bekam das Gefährt den ultimativen Liebesbeweis: einen Namen.
Bild: shutterstock
«Ui! Ich und Autos … aber wenn ich ein Auto vermisse, dann Grau-Grau. Ich habe keine Ahnung, was Grau-Grau für eine Marke hatte (nennt man das so bei Autos?). Vielleicht ein Toyota? Aber es war grau und hatte die bequemsten Sitze überhaupt: samtig waren die – und grau. Als meine Eltern das Auto ersetzen mussten, hat mein kleines Kinderherz etwas geblutet. Nie wieder hatte ich ein Auto so gern, dass es einen Namen bekam. RIP Grau-Grau.»
Sina Alpiger
Sina vom Videoteam kam in ihrer Jugend in den Genuss von gleich zwei absoluten Kult-Autos:
Bild: wikicommons
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«Ich vermisse zwei Autos aus meiner Kindheit: Einerseits den VW Bluestar, mit welchem wir in die Ferien sind, andererseits den Renault Twingo. Da weiss ich aber den Jahrgang nicht und meine Mami antwortet nicht 🙃»
Megan Silberbauer
«Gilt das auch?», fragt UI/UX-Designerin Megan. Und ob!
Bild: Megan
«Ich vermisse meinen schnittigen Mercedes Benz SLK – also die Bobby-Car-Edition. Stundenlang fuhr ich damit umher und entdeckte damit schon früh meine Liebe und Leidenschaft zum Autofahren. Wir waren ein Herz und eine Seele ❤»
«Ford Escort ... ich glaube Jahrgang 1984 oder 1986. Sah ungefähr so aus:»
Bild: shutterstock
«Mein Vater hatte den, als ich grad frisch das Billett hatte und ich bin ständig mit ihm gefahren. Ich habe ihn geliebt: Keine Servolenkung, krösende Lautsprecher (Kassettendeck), und der zweite Gang hatte amigs ein bisschen Mühe.»
Und NUN IHR, liebe User! Welches Auto war's für euch?
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Die beliebtesten Kommentare
Tinu0455
31.07.2022 16:59registriert Juni 2019
Für 5000 Stutz (vom Götti) kaufte ich mir mit 19 einen wunderschönen blauen Döschwoo. Mit dem Fuhr ich bis nach Schottland. Und hatte ihn auch bei meinem Englandaufenthalt (Sprache lernen) dabei. Damit beeindruckte ich dort eine hübsche Frau aus Japan so sehr, dass wir heirateten. Seit 45 Jahren sind wir nun zusammen. Leider längst ohne Döschwoo.
Mein Erster war ein schieferblauer Volvo 121 Amazon. Alt, aber unkaputtbar und dem folgten über die Jahre immer wieder mal Einer, bis jetzt 4. Später als 2. Wagen. Kurz zusammengefasst: Die besten Autos von allen, die ich bis heute hatte🤩
Mein erster war ein 69 Buick Skylark aber 4 door sedan mit Vanilledach und in Smaragdgrün. Um 1100 Uhr Führerschein gemacht und um 1300 Uhr schon auf dem Weg ins Tessin zu meinen Grosseltern. Nie werde ich diesen Tag vergessen.
Das ist einer der faszinierendsten Orte der Schweiz
Hast du schon mal von einem Windkolk gehört? Nun, den grössten seiner Art in Europa kannst du in der Schweiz bestaunen – und der ist faszinierend. Du benötigst dafür aber Kondition und wartest besser auf den Sommer.
Es ist ein Anblick, den du nicht mehr vergisst. Du wanderst in der Seilschaft auf dem Gletscher auf eine geschwungene Kante zu. Dann stehst du da ganz vorn und der Gletscher formt einen riesigen Windkolk, den grössten von Europa. Atemberaubend.