Sie gehören zu den Legenden der Automobilgeschichte. Kunstwerke auf vier Räder. So einmalig und rar wie die Werke grosser Meister.
So ist auch die bevorstehende Versteigerung durch das Auktionshaus Sotheby's im Rahmen der Contemporary Art Evening Auction am 28. Oktober in New York zu verstehen. Nope, da werden keine Oldtimer an einer gängingen Auto-Auktion versteigert; Die drei Alfa-Romeo-Prototypen werden als Triptychon angeboten. Es gibt sie nur als Dreierpack.
Schätzpreis 14 - 20 Millionen Dollar.
Um dem ein wenig Kontext zu geben: Ebenfalls angeboten wird unter anderem dieses unbetitelte Gemälde von Mark Rothko aus dem Jahr 1958:
Schätzpreis: 25 - 35 Millionen Dollar.
Die BAT-Alfas stammen aus derselben Ära: BAT 5 aus dem Jahr 1953, ...
BAT 7 von 1954 ...
und BAT 9 von 1955.
Obwohl die Designs es nahelegen würden, hat «BAT» nichts mit dem späteren Batmobile der Sechzigerjahre zu tun. Vielmehr steht «BAT» hier für Berlina Aerodinamica Tecnica. Drei Entwürfe von Designer Franco Scaglione wurden im Auftrag von Alfa Romeo vom Karosserienbauer Bertone gefertigt. Ausgestattet mit einem 100-PS-Motor und einem Fünfganggetriebe schafften es die Autos locker auf 200km/h – nicht zuletzt wegen ihres geringen Gewichts von 1100kg. Und wegen der Aerodynamik.
Jawohl, wie der Name erahnen lässt, sind diese Konzeptautos vor allem Aerodynamik-Studien. Zum Vergleich: Aktuell befinden sich EV-Autohersteller in eine Art Luftwiderstandswert-Rüstungswettlauf, wobei der Tesla Model 3 einen Cw-Wert von 0,23, der Porsche Taycan Turbo 0,22 und der kommende Lucid Air angeblich einen Wert von 0,21 erreicht hat. Nice. Der BAT 5 weist einen Wert von 0,23 auf. Und der BAT 7 kommt auf lächerliche 0,19. Und das vor 66 Jahren.
Ganz nebenbei sind aber die drei BAT-Autos Designikonen sondergleichen. Ihr Einfluss auf das Autodesign der folgenden Jahrzehnte ist immens. Aber letztendlich liegt Sotheby's richtig mit seiner Einbindung der drei Autos in einer Kunstauktion. Weil ... I mean, just look at them.
Das teuerste je versteigerte Triptychon bisher ist Francis Bacons «Three Studies of Lucian Freud», das 2013 bei Christie's für sage und schreibe 142 Millionen Dollar weg ging.
20 Millionen sind dagegen ein Klacks.