Willkommen auf dem Schrottplatz, ihr Lieben. Denn «Trash» wie in «Trash-TV» bedeutet ja nun mal nichts anderes als Schrott, Müll, Abfall. Hier versuchen wir ihn voller Zuwendung, gelegentlich auch Ekel, zu entsorgen. Mit Ironie, mit einem Blick für seine Kuriositäten, mit weher Liebe für einzelne seiner Figuren, mit Mitleid. Wir pflügen uns für euch durch den Müll, damit ihr es nicht müsst. Danach wird geduscht. Und damit zurück zum «Bachelor».
Wenn eine Lady die Worte «Dörf ich schnäll öppis säge?» im Kontext einer «Nacht vo de Rose» äussert, heisst das nur eins: «Kreuch ohne mich weiter, du Assel, ich habe dich durchschaut und trag keine Liebe in mir. Ich will so bleiben, wie ich bin, weil ich es mir wert bin! Ich bin nicht fake!! Fuck Fame!!!»
Gut, Lady Damaris hat sich nicht so hart geäussert, sie hat ihr freiwilliges Ausscheiden erschreckend schuldbewusst erklärt: «Für mich schtimmts nöd, ich han gfühlstechnisch mi nid witerentwicklet, wil ich der Meinig bin, dass mir anenand verbiredet bi gwüsse Themene.»
Und da ist sie auch schon wieder: die Pluralbildung, die nur ein winziges Volk südlich von Deutschland und nördlich der italienisch und französisch sprechenden Gebiete kennt. Themene. Mannene. Antennene. Autone. Aktiene. Ankene. Aknene. Ladyne.
Damaris hat es gut gemeint, sie wollte bis zuletzt höflich bleiben. Sie hätte sich dennoch nicht derart vor Fabrizio in den Staub werfen sollen. Von wegen «ich habe mich nicht weiterentwickelt»!
Okay, Damaris hat sich also selbst aus dem Spiel genommen. Des Weiteren schmeisst Fabrizio Julia und Jennifer raus. Julias Herz «bumpert wia gschtörta» vor ihrer Entlassung, und Fabrizio verabschiedet sie mit der sinnlosen Floskel: «Dass du so schtark blibe bisch, isch würklich sackschtarch.» Jennifer meint zu ihrem Exit lakonisch: «Läben goht witer.»
Es bleibt eine Rose für Rosa. Und eine für Rina. Rosa und Rina. Und fertig. Fabrizio wird jetzt nur noch zwei Dreamdates absolvieren und sich zwischen zwei Frauen entscheiden müssen. Und alles am nächsten Montag. Fehlt da nicht eine Folge?
Unsere Lady Anna hat ja letzte Woche gefordert, dass nicht Fabrizio eine Lady um die andere aus seinen Diensten entlassen soll, sondern dass die Ladys den Fabrizio aus der Sendung schmeissen und gemeinsam bis in alle Ewigkeit Früchteteller leeren, Champagner trinken und ihre Vulven malen und feiern sollten. Denn Schwesterlichkeit können die Ladys des Jahrgangs 2023 gut, wenn man sie nur lässt.
Auch jetzt kommt es wieder zu so einer Situation: Fabrizio hat seinen besten Freund Tolga eingeladen, um die Ladys zu bespitzeln, wenn diese im Kreis eklige Fragen übereinander beantworten und sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben müssen. Jedenfalls ist dies der Plan.
Doch dann sitzen Damaris, Jennifer, Julia, Rosa und Rina um ihren Tisch und entschuldigen sich immerzu beieinander. Sie haben sich die Fragen nach der grössten Dramaqueen, der grössten Fake-Schlange etc. nicht ausgesucht. Fabrizio hat sich das ausgesucht. Und die Frauen sind etwas verblüfft und staunen, dass sie gezwungen werden, so fies zueinander zu sein.
Sie haben keine Ahnung, wie fies es noch werden wird. Im Dschungel. Bei einer Schatzsuche beziehungsweise «Teamgeischt-Challenge», zu der Rosa meint: «Es isch es Schpiel, wo me vil muess schtudiere, und ich schtudier echt nid gern.» Man muss rechnen. Und kombinieren. Und einfach auch ein bisschen Karten lesen können. Rina gewinnt. Und verliert einen Fingernagel. Fabrizio findet Rinas «Vollgas» «extrem sexy».
Ein Liecht-Mänsch also. Kann man mit Liecht-Mänschene eine Sekte gründen? Wird Rina etwa die neue Uriella und Fabrizio ihr Icordo? Wäre da nicht eine Lücke zu füllen?
Denn daran, dass Rina gewinnt und wenigstens für die letzten Minuten der Finalsendung Fabrizios Gefährtin sein wird, zweifle ich nicht. Er findet den Altersunterschied von 12 Jahren zwar problematisch, aber was lässt sich nicht alles mit «Liecht» überbrücken? Zudem ist ihm Rosa zu oft zu hässig.
Rosas Gefühle sind unterdessen «Chaos pur»: «Ich weiss nöd wieso, aber mis Buchgfühl redet wider mol e chli mit mir.» Hm, interessant! Das klingt nach Bauchreden! Trägt Rosas «Buchgfühl» etwa den Namen Caroline?
Es ist Jennifer, die Fabrizio eine interessante Information entlockt.
Jennifer: «Hesch du irgendwann scho betroge Frau oder nid?»
Fabrizio: «Nai! Ich bi jetzt meh betroge wurde, und drum han ich eifach nie Luscht gha zum betrüge.»
Merke: Da er selbst betrogen worden ist, hat er keine Lust zu betrügen. Was im Umkehrschluss glasklar heisst: Wäre er NICHT betrogen worden, dann hätte er jetzt echt grosse Lust, zu betrügen. Selbsterkenntnis hiesse hier, sich selbst zuzuhören.
Seien wir ehrlich: Seid ihr auch etwas gespannt auf die Reunion-Folge von übernächster Woche? Normalerweise geschieht da bis auf die Frage «Sind sie noch zusammen?» nichts Interessantes. Jetzt gibt es das von Fabrizio völlig selbstverschuldete «Miststücks»-Gate zu verhandeln. Es wird Anklage und Verteidigung, viele Zeuginnen und ein Urteil geben. Ein wahres Courtroom-Drama. Und danach? Läben goht witer.
Von "Miststücks" ganz zu schweigen. Auch ne ganz eigene Pluralbildung. Ich ertrage diese Sendung genau so lange wie es beim Zappen dauert den Sender zu wechseln, aber muss zugeben, dass die Zusammenfassungen dieses Trashs hier doch durchaus unterhaltsam sind. 👍🏻😊
Danke dafür 😉 ich könnte diesen Trash nicht schauen ohne mich dauerfremdzuschämen.. Dafür lese ich diese Reviews umso lieber und komm nicht aus dem Schmunzeln raus 🫶 Danke!