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--> Da hört der Spass auf!
Böhmermann meidet nach dem Wirbel um sein «Schmähgedicht» weiter die Öffentlichkeit: Die Produktionsfirma btf GmbH und Jan Böhmermann haben entschieden, die für Donnerstag geplante nächste Ausgabe der Satire-Sendung «Neo Magazin Royale» nicht zu produzieren. Das bestätigte das ZDF dem «Spiegel».
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, muss der 35-jährige Moderator sogar von der Kölner Polizei geschützt werden. Offenbar können einige glühende Anhänger von Präsident Erdogan gar nicht über das «Neo Magazin Royale» lachen: «Wenn man etwas nicht ausschliessen kann, dann muss man etwas tun», sagte ein Behördensprecher. «Ein Streifenwagen steht vor der Tür.»
Zur Absage der Sendung veröffentlichten die Sendungsverantwortlichen auf Facebook dieses Statement:
Die Produktionsfirma btf GmbH und Jan Böhmermann haben entschieden, die für Donnerstag geplante nächste Ausgabe von Neo...
Posted by NEO MAGAZIN ROYALE on Dienstag, 12. April 2016
Auch Böhmermanns Stammsender, die ZDF-Tochter ZDFneo, reagierte prompt auf die Ankündigung:
Wir respektieren die Entscheidung d. Produktionsfirma + Jan Böhmermann und haben Verständnis für deren Begründung
— ZDFneo (@ZDFneo) 12. April 2016
https://t.co/4y3ri1CY5G
Das ZDF selbst hatte sich am Montag an die Seite von Jan Böhmermann gestellt: «Ich stehe natürlich zu den Satire-Sendungen, zu den Moderatoren und zu Herrn Böhmermann auch», sagte der Intendant Thomas Bellut. «Ich plädiere dafür, dass ein kleiner Teil dieser längeren Satire-Sendung nicht so hoch gehoben wird. Am Ende bleibt eine Sendung, über die man so oder so urteilen kann.»
Böhmermann hatte am 31. März in «Neo Magazin Royale» auf ZDFneo ein Gedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit dem Titel «Schmähkritik» vorgelesen, vorher allerdings ausdrücklich darauf hingewiesen, dass so etwas in Deutschland nicht erlaubt sei. Es enthielt zahlreiche Formulierungen, die unter die Gürtellinie zielen. Die Türkei verlangt nun eine Bestrafung des Moderators.
(eth)