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Handy-Junkies in der RS: Armeechef will Internet-Viertelstunde einführen

Ein Soldat der Schweizer Armee schaltet vor dem Empfang des Kambodschanischen Koenigs Bat Samdech Praeh Boromneath Norodom Sihamoni in Kehrsatz bei Bern sein Handy ab, am Dienstag, 29. Mai 2007 . (KEY ...
Wenn es nach Armeechef Philippe Rebord geht, dürfen Rekruten bald ihr Handy während des Tages benutzen. Bild: KEYSTONE

Handy-Junkies in der RS: Armeechef will Internet-Viertelstunde einführen

Philippe Rebord hat Erbarmen mit der smartphonesüchtigen Generation Z: Der neue Chef der Armee prüft, die jungen Rekruten auch während des Tages kurz surfen zu lassen. 
19.06.2017, 04:3619.06.2017, 12:57
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Die Schweizer Armee hat ein Problem: Alleine letztes Jahr verlor sie über 6000 junge Männer an den Zivildienst – oft erst nach absolvierter Rekrutenschule. «Das tut weh», sagt Armeechef Philippe Rebord in einem Interview mit dem Bund und «Tages-Anzeiger.»

Nun plant er, den mit einer Internet-Viertelstunde den Einstieg in die RS sanfter zu gestalten. Auf die junge Generation sei zwar Verlass, sagt Rebord, doch hätten die Leute der Generation Z, die nun in die Rekrutenschule kommen, ein anderes Weltbild als die Jungen zuvor.

Korpskommandant Philippe Rebord, Chef der Schweizer Armee, spricht waehrend einer Medienkonferenz von die ersten 100 Tage als Chef der Schweizer Armee, am Montag, 10. April 2017 in Bern. (KEYSTONE/Ant ...
Philippe Rebord, seit Januar 2017 Chef der Armee. Bild: KEYSTONE

Die Folge davon: Noch nie sei die Schere zwischen zivilem und militärischem Leben so gross gewesen wie heute. Das zeige sich an kleinen Dingen. Man müsse nur daran denken, wie oft die jungen Menschen heute im Internet seien, so der Chef der Armee. «Wenn sie in die Armee kommen, bleibt ihnen dafür nur die Nacht. Und wenn der Rekrut während der Nacht surft, hat er nach zwei Tagen ein Problem.»

«Wenn der Rekrut während der Nacht surft, hat er nach zwei Tagen ein Problem.»
Philippe Rebord, Armeechef

Neuerdings dürfen Rekruten bei gewissen Märschen Turnschuhe tragen. Nun will Rebord der Generation Z auch beim Internet-Konsum entgegenkommen. 

«Auch Internet-Viertelstunden sind eine Möglichkeit», sagt Rebord weiter. In Offizierskursen gebe man den Anwärtern zum Beispiel regelmässig eine Stunde, damit sie ihren privaten Geschäften nachgehen könnten. «Die Armee ist eine Milizarmee, die Armee ist ein Spiegel der Gesellschaft, und darum muss sich auch die Armee an diese Gesellschaft anpassen». (amü)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bits_and_More
19.06.2017 08:19registriert Oktober 2016
" «Wenn sie in die Armee kommen, bleibt ihnen dafür nur die Nacht."
In welcher Armee hat dieser Typ noch gleich gedient? Es gibt in de RS /WKs zig Austreten (Pausen) / Raucherpausen zwischen einzelnen Lektionen. Zudem gibt es ein während der Mittagszeit / Abendessen die Möglichkeit online zu gehen, während Verschiebungen in den Fahrzeugen, Zwischenverpflegungspausen etc.

Die meisten AdAs (Angehörige der Armee) haben während Ihrer Dienstzeit das Problem, dass der Akku zu wenig lange hält als im üblichen Alltag...

Mit solchen Vorschlägen macht sich die Armee ja nur lächerlich...
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Fly Boy Tschoko
19.06.2017 09:21registriert Mai 2014
Eine Internetviertelstunde? Das Natel ist doch jetzt schon bei jeder Pause in der Hand. Also cirka der halbe Tag.
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teha drey
19.06.2017 09:51registriert September 2014
Turnschuhe für den Marsch? Das ist jetzt ein Witz, oder?
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