Die Schweizer Armee hat ein Problem: Alleine letztes Jahr verlor sie über 6000 junge Männer an den Zivildienst – oft erst nach absolvierter Rekrutenschule. «Das tut weh», sagt Armeechef Philippe Rebord in einem Interview mit dem Bund und «Tages-Anzeiger.»
Nun plant er, den mit einer Internet-Viertelstunde den Einstieg in die RS sanfter zu gestalten. Auf die junge Generation sei zwar Verlass, sagt Rebord, doch hätten die Leute der Generation Z, die nun in die Rekrutenschule kommen, ein anderes Weltbild als die Jungen zuvor.
Die Folge davon: Noch nie sei die Schere zwischen zivilem und militärischem Leben so gross gewesen wie heute. Das zeige sich an kleinen Dingen. Man müsse nur daran denken, wie oft die jungen Menschen heute im Internet seien, so der Chef der Armee. «Wenn sie in die Armee kommen, bleibt ihnen dafür nur die Nacht. Und wenn der Rekrut während der Nacht surft, hat er nach zwei Tagen ein Problem.»
Neuerdings dürfen Rekruten bei gewissen Märschen Turnschuhe tragen. Nun will Rebord der Generation Z auch beim Internet-Konsum entgegenkommen.
«Auch Internet-Viertelstunden sind eine Möglichkeit», sagt Rebord weiter. In Offizierskursen gebe man den Anwärtern zum Beispiel regelmässig eine Stunde, damit sie ihren privaten Geschäften nachgehen könnten. «Die Armee ist eine Milizarmee, die Armee ist ein Spiegel der Gesellschaft, und darum muss sich auch die Armee an diese Gesellschaft anpassen». (amü)