Schweiz
Auto

Strassenverkehrsämter wollen Nothelferkurs abschaffen

Strassenverkehrsämter wollen Nothelferkurs abschaffen – weil fast jeder ein Handy hat

05.09.2017, 07:3205.09.2017, 14:11
Mehr «Schweiz»

Seit 40 Jahren muss ihn jeder absolvieren, der ein Auto fahren will: den Nothelferkurs. Das soll jetzt ein Ende haben.

«Gibt er Antwort, atmet er, blutet er, ist sein Puls normal?»
Dürfen wir vorstellen: GABI

Zumindest wenn es nach den Strassenverkehrsämtern geht. Sie fordern, dass das Erste-Hilfe-Wissen nicht mehr praktisch geübt werden sollte, sondern allenfalls noch im Rahmen der Theorieprüfung abgefragt werden sollte.

Die neue Fahrausbildung müsse sich auf das Wesentliche konzentrieren, aufs Fahren: «Es ist an der Zeit, die Ausbildung anzuschauen und sie auch einmal von etwas zu entlasten», sagt Britschgi, Mediensprecher des Verbands der kantonalen Strassenverkehrsämter, gegenüber dem SRF. 

Britschgi führt weiter aus: «Das Risiko ist heute viel höher, einen Unfall oder medizinischen Zwischenfall im Verein, im Sport oder im Privatleben zu haben als auf der Strasse.» Zudem: Wenn auf der Strasse etwas passiere, seien die Rettungskräfte viel schneller auf der Unfallstelle als früher – weil fast jeder Verkehrsteilnehmer ein Handy dabei habe.

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) hält das für falsch. Marc Bächler, Sprecher der BFU, betont gegenüber dem SRF, dass gerade der praktische Teil wichtig sei: «Es zeigt sich, dass der Erinnerungseffekt mit praktischen Übungen immer noch am höchsten ist und so mehr vom Gelernten im Gedächtnis bleibt.»  Auch wenn die Zahl der Unfalltoten von Jahr zu Jahr sinke, sei es gut, wenn Autofahrende wissen, wie sie sich zu verhalten haben. (mlu)

Nothelferkurs abschaffen?
An dieser Umfrage haben insgesamt 1643 Personen teilgenommen

Nun gut, bei den beiden hilft tatsächlich kein Nothelfer-Kurs …

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
59 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Linus Luchs
05.09.2017 08:32registriert Juli 2014
Jetzt gilt wohl wieder das Erste-Hilfe-Merkwort "GABI":
Googeln
Ausprobieren
Bild machen
Instagram
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
flottebiene
05.09.2017 08:15registriert September 2014
Lieber endlich die nutzlosen zwei Phasen-Kurse abschaffen! Zwei Tage kosten rund 800 CHF, das ist pure Abzocke der Jungen, die doch sowieso vorsichtiger unterwegs sind als die restlichen Autofahrer.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Torsten Straeten
05.09.2017 08:05registriert Juli 2017
Die Strassenverkehrsämter sind also der Meinung, dass erste Hilfe überflüssig ist? Na dann gute Nacht. Gerade die ersten Massnahmen können überlebenswichtig sein.
00
Melden
Zum Kommentar
59
Fastfood-Kette Swing Kitchen muss Insolvenz anmelden
Die vegane Fastfood-Kette Swing Kitchen schrumpft in der Schweiz von drei auf einen Standort. Dabei war sie erst vor kurzem mit grossen Plänen gestartet. Ist veganes Essen nicht mehr gefragt – oder haben sich die Betreiber verkalkuliert?
«Wir lassen die Sau raus!», steht in grossen Buchstaben an der Wand des Swing-Kitchen-Lokals in Zürich. Das ist wörtlich gemeint: Die Fastfood-Kette bietet nur vegane Speisen an. Eigentlich besetzt sie damit einen wachsenden Markt. Der Anteil der sich vegan ernährenden Menschen hat sich zwischen 2019 und 2024 mehr als verdreifacht. Heute ernähren sich 0,7 Prozent der Bevölkerung laut einer Umfrage im Auftrag von Swissveg vegan, weitere 4,6 Prozent leben vegetarisch.
Zur Story