Schweiz
Bern

SRF engagiert Ex-Rechtsextremen als Bodyguard

Ex-Pnos-Leiter Stefan Wüthrich wurde an der Anti-WEF-Demo in Bern von Linksextremen angegriffen.
Ex-Pnos-Leiter Stefan Wüthrich wurde an der Anti-WEF-Demo in Bern von Linksextremen angegriffen.Bild: screenshot tele bärn

Prügelattacke an Anti-WEF-Demo: SRF engagiert Ex-Rechtsextremen als Bodyguard

22.01.2019, 03:0922.01.2019, 14:09
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Am Samstag demonstrierten mehr als 500 Personen in Bern gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos. Die unbewilligte Kundgebung verlief grösstenteils friedlich. Allerdings drohte der Anlass für kurze Zeit zu eskalieren. 

Ohne Vorwarnung löste sich eine kleinere Gruppe aus dem Demonstrationszug und griff drei Personen an. Dabei schrien sie «Scheiss Faschos». Während der Flucht vor dem Mob musste einer der drei Männer einige Tritte und Faustschläge einstecken. Die Linksextremen liessen erst beim Herannahen der Polizei vom ihren Opfern ab und tauchten im Umzug unter. 

SRF-Journalist in Begleitung von Ex-Pnos-Mitglied

Laut einem Bericht der «Berner Zeitung» handelt es sich bei den Angegriffenen um einen Journalisten von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und seine zwei Bodyguards. Einer davon ist Stefan Wüthrich, ehemaliger Ortsleiter der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) in Langenthal.

Stefan Wüthrich
Stefan WüthrichBild: screenshot facebook/stefan.wuethrich.the.bear

Wüthrich betreibt heute ein Selbstverteidigungs- und Fitnessstudio und hat laut eigenen Angaben keinen Kontakt mit der PNOS. Der 33-Jährige bestreitet, mit den Demonstranten Ärger gesucht zu haben, sondern sei als Personenschützer im Einsatz gestanden. Es gelang ihm den Journalisten in Sicherheit bringen – Prügel einstecken musste der zweite Security.

SRF hat den Vorfall gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigt. Mitarbeitende werden bei Demonstrationen bewusst nicht gekennzeichnet. Es gäbe aber schon länger Überlegungen, ob hauseigene Journalisten künfitg mit einem sichtbaren SRF-Logo auftreten sollen. Nach dem Vorfall werde man sich mit der Sicherheitsfirma beraten.

Die Revolutionäre Jugendgruppe Bern (RJG), welche zur Kundgebung aufgerufen hat, veröffentlichte bereits am Samstag Abend ein Statement. Der Angriff habe allein Wüthrich gegolten. (vom)

Lauter Protest gegen das WEF in Bern

Video: srf/SDA SRF
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166 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LarsBoom
22.01.2019 06:35registriert November 2016
Kein Fussbreit den Rechts- und Linksextremen.
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atomschlaf
22.01.2019 06:52registriert Juli 2015
Der eigentliche Skandal ist doch, dass Journalisten Bodyguards brauchen, wenn der linksextreme Mob durch die Stadt zieht.
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Ökonometriker
22.01.2019 07:13registriert Januar 2017
Gewalt kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Intellekt versagt. Besonders wenn man in einer grösseren Gruppe unterwegs ist und sich für einmal ganz stark fühlen kann.

Ganz peinlich ist es, wenn der Intellekt nicht einmal ausreicht, um Argument gegen Faschismus zu finden. Da gibt es nun wirklich ganz offensichtliche Steilvorlagen.
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