Mehrere hundert Demonstranten sind am Samstagnachmittag durch die Berner Innenstadt gezogen und haben ihre Solidarität mit der umkämpften syrischen Region Afrin bekundet. Weil es nach Angaben der Polizei zu Sachbeschädigungen kam, stoppte diese die Kundgebung.
Der Einsatz wegen der Demo in #Bern bzw. die eingeleiteten Kontrollen brauchen Zeit. Deshalb weiterhin Einschränkungen im Netz des ÖV. Infos zu Verbindungen gibt’s bei @bernmobil. pic.twitter.com/Qp1z3RYAry
— Kantonspolizei Bern (@PoliceBern) April 7, 2018
Zur unbewilligten Kundgebung aufgerufen hatten linksautonome Kreise. Die gegen 400 Teilnehmenden versammelten sich kurz nach 16 Uhr beim Bahnhof und zogen dann mit Pyro-Fackeln, Böllern, Transparenten und Fahnen durch die Stadt. «Überall ist Afrin, überall ist Widerstand», skandierten die Kundgebungsteilnehmer.
Die Polizei war in der Stadt sichtbar präsent, hielt sich jedoch zunächst zurück. Sie ermahnte die Demonstranten, Sachbeschädigungen zu unterlassen. Vermummte sprayten trotzdem da und dort an Fassaden.
Als die Demo-Teilnehmer den Durchsagen der Polizei nicht Folge leisteten, stoppte sie den Kundgebungszug kurz vor dem Bahnhof. Die eingekesselten Demonstranten entzündeten ein Feuer und tanzten zu kurdischer Musik.
Als der grösste Teil der Demonstranten die Kundgebung nicht verliess, begann die Polizei, Personenkontrollen durchzuführen. Diese dauerten am frühen Abend noch an. Verschiedene Demonstranten wurden abgeführt.
Demo #Bern: Da sich der grösste Teil der Teilnehmenden trotz unseren Aufforderungen nicht aus dem Umzug entfernte, werden nun Personenkontrollen durchgeführt. pic.twitter.com/rbqvE3cera
— Kantonspolizei Bern (@PoliceBern) April 7, 2018
Im Tram- und Busverkehr kam es zu grösseren Einschränkungen, die ebenfalls am Abend noch andauerten.
Die Kundgebung richtete sich gegen den «Überfall der Türkei auf Afrin», wie auf einem Flyer der Demonstranten zu lesen war. Die Schweiz habe sich auf die Seite des Kapitals geschlagen und habe Interesse, in der Türkei weiterhin gut zu verdienen.
Mit Schweizer Geld und Waffen würde Krieg geführt in der Welt, kritisierten die Kundgebungsteilnehmenden. Der Protest der Kundgebungsteilnehmer richtete sich auch gegen den türkischen Präsidenten Erdogan.
Vor der Demonstration hatten Vermummte auf dem Glasbaldachin über dem Bahnhofsplatz grosse Transparente angebracht, um ihre Anliegen zu verdeutlichen. (sda/meg)