Der Bund lanciert eine Webseite gegen Sextortion.screenshot stopp-sextortion.ch
Allein in der Schweiz erbeuten Erpresser hunderttausende Franken mit der Sextortion-Masche. Sie drohen mit der Veröffentlichung von Bildern, die die Opfer beim Konsum von Pornografie zeigen. Der Bund schlägt Alarm und lanciert eine Webseite zur Prävention von Sextortion.
Solange die Betroffenen Lösegeld zahlten, werde das Vorgehen weiterhin eingesetzt, schreibt die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) in einem am Donnerstag veröffentlichten Newsletter. Sie ruft dazu auf, die Masche der Betrüger zu stoppen und kein Lösegeld zu zahlen.
Nach Angaben von Melani handelt es sich in der Regel um Fakes. Die Betrüger gaukelten in einem Mail dem Opfer vor, Zugang zu dessen Webcam zu haben. Als Beweis für die Kompromittierung des Computers werde ein gestohlenes Passwort oder eine Mobilfunknummer angegeben.
So oder ähnlich sehen solche Fake-Sextortion-Mails aus:
stop-sextortion.ch
Was tun bei Fake-Sextortion?
Reagiere nicht auf solche E-Mails.
Wenn du das im E-Mail genannte Passwort weiterhin irgendwo verwendest, ändere es dort dringend. So oder so solltest du regelmässig die Passwörter wechseln.
Und was, wenn es kein Fake ist?
Eine bekannte Person, sei es aus dem richtigen Leben oder ein Tinder-Date oder ähnliches, erpresst dich mit Nacktbildern von dir? Dann solltest du Strafanzeige einreichen.
Bild: shutterstock
Seit Juli 2018 nimmt die Zahl der Fälle zu
Fake-Sextortion werde vermehrt seit Juli 2018 beobachtet, schreibt Melani. In der zweiten Jahreshälfte wurden mindestens 100 Bitcoin an die Betrüger gezahlt, was derzeit einem Gegenwert von ungefähr 360'000 Franken entspricht. Die Täter operieren weltweit: Nach Angaben der Sicherheitsorganisation SANS wurde ein Bitcoin-Konto mit 22 Millionen US-Dollar in Zusammenhang mit Fake-Sextortion entdeckt.
Laut Melani ist Anfang 2019 eine neue Sextortion-Welle in deutscher Sprache angerollt. Innerhalb von nicht einmal fünf Tagen wurden Bitcoins im Wert von über 40'000 Franken auf ein einziges Konto eingezahlt. Bei Melani gingen Hunderte von Meldungen ein.
So lange die Betroffenen nicht aufhörten, Lösegeld zu zahlen, werde die Masche befeuert, heisst es in dem Newsletter. Melani befürchtet auch, dass Nachahmungstäter auf den Zug aufspringen könnten und die Anzahl der Sextortion-Versuche noch weiter zunehmen wird. Die Schweizer Behörden stellen auf stop-sextortion.ch Informationen zu der Betrugsmasche zur Verfügung. (sda/jaw)
2014 wurden private Fotos – vor allem Nacktbilder – von über 100 Prominenten im Netz veröffentlicht, die von Apples Online-Speicher iCloud gestohlen wurden. Auch Jennifer Lawrence war davon betroffen.
quelle: jordan strauss/invision/ap/invision / jordan strauss
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
JC Rappe
07.02.2019 11:44registriert Oktober 2018
Wenn wir als Gesellschaft erwachsen werden und anerkennen das Masturbation oder Pornos etwas "Normales" sind, entziehen wir solchen Erpressern jegliche Grundlage für die Drohung.
Ich fange damit an:
Ja, ich konsumiere Pornos und ja ich befriedige mich dabei
Nicht in allen Bereichen ist die Schweiz den Spanierinnen unterlegen
Im Viertelfinal der Heim-EM vom nächsten Freitag wartet der schwerstmögliche Gegner auf die Schweiz: Weltmeister Spanien. Doch auch dieser hat Schwächen. Und ganz unbeschwert ist die Stimmung bei den Spanierinnen auch nicht.
Sydney Schertenleib muss es wissen. Die 18-jährige Stürmerin der Schweizer Nationalmannschaft spielt seit einem Jahr beim FC Barcelona – und damit zusammen mit dem halben spanischen EM-Team. Auf die Frage, ob dieses Spanien, am kommenden Freitag Viertelfinal-Gegner der Schweiz, Schwächen habe, antwortete sie: «Ich sehe diese Spielerinnen jeden Tag im Training. Auch sie haben Schwächen.» Nur verraten wollte Schertenleib diese Defizite nicht. «Das behalte ich für mich.»