Im letzten Herbst suchten wir den grössten Wanderwegweiser der Schweiz. Also denjenigen mit den meisten Tafeln und möglichst vielen verschiedenen Zielen.
Das Monstrum in Urnäsch mit 17 verschiedenen Tafeln, drei Richtungszeigern, dazu der Wegweiser für den Landwirtschafts- und den Märliweg ist im Dorfzentrum mit total 23 Tafeln der (vermutlich) grösste Wegweiser der Schweiz. Also zumindest der mit den meisten Tafeln an einer Stange. Auch ein Beispiel dieser Riesenwegweiser steht in Biel, oberhalb von Brügg UR:
Doch Grösse ist bekanntlich nicht immer entscheidend. Darum suchen wir heute den kuriosesten Wegweiser der Schweiz. Egal, ob dieser an einer besonders hohen Stange thront, eine spezielle Form ausweist, von der Natur einverleibt wurde oder sonst etwas Aussergewöhnliches bietet.
Ich habe hier mal eine Auswahl zusammengestellt. Die Sammlung ist nicht abschliessend. Du kannst mir gerne deinen Favoriten (mit Bild!) in die Kommentare schreiben oder mir mailen. Schön wäre auch, wenn du dazu schreibst, wo dein Wegweiser steht.
Wir beginnen mit diesem Exemplar. Ich weiss grad gar nicht recht, ob der mir wirklich den Weg weist oder ob der mich einfach nur verunsichern will.
Aufgestellt wurde dieser oberhalb von Ardez im Unterengadin auf dem Weg von Valmala nach Ardez.
Das nächste Exemplar gehört in die (ziemlich grosse) Kategorie «Die Natur schlägt zurück». Der «nderweg» wird hier wohl schon seit Jahren ausgeschildert – und da sein Träger abgesägt wurde, dürfte er da auch noch eine Weile so bleiben.
Begegnen wirst du dem Exemplar auf dem Weg von Pfäfers nach St.Margrethen auf dem Weg zum Pizalun.
Ebenfalls schon fast von der Natur vereinnahmt, dieser Wegweiser zum (Wäber)eggweiher und (Sagenr)aintobel. Du findest den armen Tropf im Sagenraintobel bei Wald im Zürcher Oberland.
Bei Wegweisern steht ja teilweise auch die Höhenangabe. So wie hier im Val Vergeletto in Gresso. Man kann es zwar nicht ganz lesen, aber die Höhenangaben auf den Wegweisern variieren von 993 über 994 bis 999 Meter. Ja, was denn nun? Der Kanton Tessin gibt die Höhe des Ortes auf jeden Fall mit 1005 Metern über Meer an.
Ja, Selfies gehören zu unserem Alltag. Und damit du auch wirklich gute Selfies mit schönem Hintergrund machen kannst, wird dir da auch schon mal bisschen auf die Sprünge geholfen. So wie hier auf der Meielisalp oberhalb von Leissigen. Das Schild ist ein kleiner Werbegag, es weist zur Terrasse mit schöner Aussicht auf den Thunersee (und ja, die Hängebrücke da in der Nähe ist auch hübsch).
Humor zeigen die Glarner hier in Krauch bei Matt. Ganz offiziell dürfte das gute Stück nicht sein. Aber immerhin denken sie hier auch an gestresste englischsprachige Wanderer, die unbedingt die Luftseilbahn Matt-Weissenberge erreichen wollen.
Der nächste Wegweiser thront auf rund 3,5 Metern. Auf dem Weg zwischen der Fuorcla Radönt und der Grialetschhütte hilft er im steinigen Geländer für die Orientierung (und dies wohl auch bei Schnee).
Der Pass südlich des Flüelapasses liegt auf 2788 Metern über Meer. Wenn du da in der Nähe bist: Das Schwarzhorn – ein relativ einfacher 3000er – lohnt sich hier ebenfalls.
Wir staunen nochmals über die Kraft der Natur. Was uns der Wegweiser sagen will, erschliesst sich mir nicht. Dir vielleicht? Auf jeden Fall sagt die Schriftart auch eher aus, dass er da schon lange fristet.
Um sein Überleben kämpft er zwischen Meikirch und dem Chutzenturm im Berner Seeland.
Wofür braucht man einen Wegweiser, wenn man eine Türe hat? Das hat man sich wohl auch auf dem Säntis gefragt. Darum: Trete durch diese Türe und wandere beispielsweise zur Schwägalp. Aber Vorsicht: Es geht steil runter und kurz nach dem Start musst du eine lange Felsentreppe bezwingen. Es wird also kein Spaziergang, wenn du diese Tür öffnest:
Was eine Türe kann, kann eine Strasse schon lange, sagte man sich wohl in Amden und malte den Wegweiser kurzerhand auf den Beton.
Wir streuen hier kurz ein Kunstprojekt ein. Dieses erschuf die Genfer Künstlerin Marie Velardi im Rahmen der Art Safiental 2020. Gestanden hat er östlich des Bahnhofs Versam-Safien am Vorderrhein. Ein ähnlicher Wegweiser stand da auch auf dem Tomül-Pass. Die Wegweiser sind wieder weg, die Art Safiental wird alle zwei Jahre durchgeführt, nächstes Mal vom 6. Juli bis 20. Oktober 2024. Ob es dann wieder spezielle Wegweiser gibt?
Natürlich hat auch Rémy Kappeler, der Wanderpapa schon diverse spezielle Wegweiser angetroffen. Dieses Exemplar hier weist den Weg beim Bois de la Vaux oberhalb von Pouetta Raisse.
Und wer bei Wasserfallen nicht mehr ganz sicher ist, wo der Weg durchführt. Der muss nicht nach oben schauen, sondern nach unten auf die Treppenstufen:
Wie eingangs schon erwähnt: Die Liste der kuriosen Wanderwegweiser ist sehr lang. Hier darum einfach noch einige Exemplare zum Schmunzeln. Und wie gesagt: Ich freue mich auf deine Favoriten in der Kommentarspalte oder per Mail.