Schweiz
Coronavirus

Corona: Akzeptanz für Maskenpflicht im ÖV ist gross

Passagiere mit Masken in einem Bus der Trasporti Pubblici Luganesi TPL am Montag, 6. Juli 2020 in Lugano. Ab Montag, 6. Juli 2020, muessen schweizweit alle Passagiere in den oeffentlichen Verkehrsmitt ...
Passagiere unterwegs in einem Bus in Lugano.Bild: keystone

Akzeptanz für Maskenpflicht im ÖV ist gross – Impfung wird wegen Bevormundung abgelehnt

Hebt der Bundesrat nächste Woche auch die Maskenpflicht in Zügen, Bussen und Trams auf? Eine Umfrage zeigt nun: Die Bevölkerung akzeptiert das Tragen von Schutzmasken nirgends so stark wie im öffentlichen Verkehr.
12.02.2022, 07:26
Kari Kälin / ch media
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Schafft der Bundesrat am nächsten Mittwoch alle Coronamassnahmen ab? Oder bleiben Regeln wie die Maskenpflicht noch länger als bis am 17. Februar bestehen? Die meisten Kantone haben sich in der Konsultation für die Aufhebung aller Massnahmen ausgesprochen. Einige möchten die Maskenpflicht im ÖV zum Schutz der vulnerablen Personen verlängern. Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit hat das Meinungsforschungsinstitut Sotomo zwischen dem 28. Dezember und dem 1. Januar 5801 Personen ab 18 Jahren aus allen Landesteilen zur Covid-19-Prävention befragt. Zu diesem Zeitpunkt baute sich die Omikron-Welle so richtig auf.

Die vor wenigen Tagen publizierte, aber bis jetzt noch unbeachtete Umfrage offenbart eine sehr hohe Akzeptanz für die Maskenpflicht in Zügen, Bussen und Trams. 84 Prozent sind dafür. Die zweithöchste Zustimmung gibt es für die Maskenpflicht in Einkaufsläden, auch in der Schule wurde sie von 61 Prozent gutgeheissen. Die Umfrage zeigt auch, wo die grösste Maskendisziplin herrscht. Am konsequentesten (97 Prozent) werden die Masken in Gesundheitseinrichtungen montiert, der öffentliche Verkehr (95 Prozent) folgt an zweiter Stelle. Bei Privatanlässen in den eigenen vier Wänden hingegen trägt nur jeder Fünfte eine Maske.

69 Prozent sind bereit für die Boosterimpfung

Die Boosterimpfung gewann mit dem Auftreten der Omikron-Variante an Bedeutung. Seit Ende Dezember ist die Boosterimpfung vier Monate nach dem zweiten Piks möglich. 69 Prozent der Befragten zeigten sich bereit, sich ein drittes Mal spritzen zu lassen. Die Booster-Schweizer-Meister sind die über 65-Jährigen mit einer Bereitschaft von 85 Prozent. Das geringste Interesse (58 Prozent) zeigten die 18- bis 34-Jährigen. Vor allem Personen, die für sich persönlich die Gefahr des Coronavirus für gering einstufen, meiden die Auffrisch-Impfung.

Die Hauptgründe für den Booster sind der Selbstschutz, der Schutz von anderen Personen und der Wunsch, einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung zu leisten. Für 40 Prozent war auch die Verlängerung des Covid-Zertifikats ein Motiv. Die Personen, die auf den Booster verzichteten, taten dies zur Hauptsache, weil sie es übertrieben finden, sich so oft zu impfen. Vor allem die 18- bis 34-Jährigen (81 Prozent) vertraten diese Sichtweise – jene Altersklasse, die sich ohnehin genügend geschützt fühlt. Jede fünfte Person, die sich nicht boostern lassen will, zeigt eine Trotzreaktion: Man will sich nicht bevormunden lassen. Das ist auch ein wichtiges Motiv der generellen Impfverweigerer.

Die Impfverweigerer werden weniger

Wir erinnern uns: Am Anfang der Impfkampagne dominierten die «Impfdrängler» die Schlagzeilen, bis ab letztem Sommer die «Impfverweigerer» an ihre Stelle traten. Die Befragung zeigt, dass der Anteil der grundsätzlichen Impfgegnerinnen und -gegner erstmals deutlich gesunken ist: von 22 Prozent im Oktober auf 16 Prozent um den Jahreswechsel. In den vorherigen Erhebungen blieb dieser Wert relativ konstant. Die Gründe für diese Entwicklung sind laut den Studienautoren unklar. Es ist gut möglich, dass die 2G-Pflicht mit den Einschränkungen für Ungeimpfte zum Umschwung führte.

Seit Anfang Jahr kann man in der Schweiz auch die Kleinsten impfen. Doch soll man das bei 5- bis 11-Jährigen überhaupt tun? Eine Minderheit von 46 Prozent findet: ja. In der Realität sind bis jetzt von den über 600'000 Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren aber bloss 7.4 Prozent mindestens einmal geimpft, also etwas mehr als 40'000. Doppelt geimpft sind nur gerade 0.8 Prozent. Das Szenario, dass der Bund auf dem grössten Teil seiner 500'000 Kinderimpfdosen sitzenbleiben wird, scheint wahrscheinlich, zumal die Nachfrage nach Kinderimpfungen tief ist. Meistens verläuft eine Covid-Infektion bei Kindern mild. Deshalb werde der individuelle Nutzen einer Impfung von den Eltern als klein angesehen, sagt die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie. (bzbasel.ch)

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Colibri
12.02.2022 08:12registriert Februar 2017
Also in den Zügen in welchen ich regelmässig unterwegs bin, tragen bei weitem keine 84% eine Maske bis über den Nasenspitz...
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La Marmotte rose
12.02.2022 07:43registriert März 2020
Leider ist diese Umfrage von Ende Dezember 2021 angesichts des heutigen Wissensstands ziemlich irrelevant. Ich würde heute jedenfalls andere Antworten angeben als damals, als die Unsicherheit wegen Omikron auf dem Höhepunkt war. Insbesondere gerade auch zur Maskenpflicht.
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Dave1974
12.02.2022 09:10registriert April 2020
Konnte man keine ältere Studie zu einer sich so schnell veränderenden Angelegenheit finden um sie hier jetzt als Grundlage für mögliche Entscheidungen zu präsentieren?
Ich vermute, dass die Akzeptanz bezüglich Masken in den ÖV noch hoch genug wäre, da man sich dort auch mal länger teils wirklich dicht gedrängt aufhält. Gesundheitswesen ist klar, aber sonst?
Meinetwegen könnte man die Linien am Boden lassen als Erinnerung, dass etwas Abstand halten nicht nur dem Anstand dienen kann. ;)
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