
Nach Ansicht von Rudolf Hauri muss der Bund an der Grenze mehr Kontrollen durchführen.Bild: KEYSTONE
Mehr als jeder zweite Reisende kommt der Quarantänepflicht nicht nach. Nun fordert der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri systematischere Kontrollen und eine Aufklärungskampagne.
19.07.2020, 06:4719.07.2020, 06:47
(rwa) «Es kann jederzeit wieder zu einem exponentiellen Anstieg der Fallzahlen kommen», betonte Rudolf Hauri in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Dazu brauche es einzig einen neuen Superspreader-Event in einem Club oder ein Rückreisender, der unbemerkt andere Menschen anstecke.
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Hauri geht davon aus, dass sich weniger als die Hälfte der Menschen, die aus Risikoländern in die Schweiz zurückreisen, in Quarantäne begeben. Vor allem wenn man bedenke, dass zahlreiche Reisende aus dem Balkan über die Landgrenze einreisten.
Dass es Stichproben an den Grenzen gibt, hat laut Hauri eine wichtige Signalwirkung. Aber der Bund müsse noch systematischer aus jedem Flugzeug und Bus eine Stichprobe ziehen. «Die Reisenden müssen merken, dass es jeden treffen kann.» Nach Ansicht von Hauri ist dafür eine nationale Aufklärungskampagne notwendig.
Tücken hat auch eine Erweiterung um Länder auf der Risikoliste. Je mehr Feriendestinationen darauf seien, desto schneller stosse das Meldesystem und das Contract-Tracing an seine Grenzen, so der Zuger Kantonsarzt. «Können wir diese Arbeit durch einen Anstieg bei den Ansteckungen nicht mehr aufrechterhalten, gerät die Situation rasch ausser Kontrolle.» (aargauerzeitung.ch)
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