Die Bundesratskandidatin der CVP, Viola Amherd, hat die gegen ihre Person erhoben Vorwürfe aufgrund der Mietzinsaffäre und wegen der angeblich nur widerwillig vorgenommenen Bezahlung von Jungnotaren im Wallis zurückgewiesen. Sie könne die Kritik nicht nachvollziehen.
Dies sagte Amherd in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Mittwoch. Bei der Mietzinsaffäre hätten zwei Vertragsparteien einfach unterschiedliche Meinungen. Für Amherd sei klar, «dass nie ein neuer Mietvertrag abgeschlossen wurde» und daher auch kein Anlass bestanden habe, für Alpiq die Miete nach unten anzupassen. «Aber das werden die Gerichte entscheiden», betonte sie.
Gleichzeitig wies die Politikerin die Darstellung zurück, die Honorare an zwei Jungnotare erst auf mehrfache Aufforderung des Walliser Staatsrats überwiesen zu haben. «Nein, es war umgekehrt. Ich bat den Kanton mehrfach, mir zu sagen, was ich tun solle, nachdem die zuständige Stelle diese Praxis der Gebührenteilung als illegal bezeichnet hatte.» Hätte sie ein diesbezügliches Rundschreiben damals einfach ignoriert, würde man ihr heute wahrscheinlich eine Gesetzesverletzung vorwerfen, verteidigt sich Amherd gegenüber der «NZZ».
In dem Interview führt sie zudem aus, keine Präferenz für ein bestimmtes Departement zu haben. Sie sitze zwar seit Jahren in der Verkehrskommission und wäre daher für das Uvek prädestiniert. Allerdings habe sie als Juristin auch Vorkenntnisse für das Justizdepartement, sagte Amherd. Nach dem Rückzug von Doris Leuthard wäre sie aber die einzige Juristin im Bundesrat, hob sie in dem Interview hervor. (sda)