Die Durchsetzungs-Initiative (DSI) zeigt Wirkung, bevor überhaupt über sie abgestimmt wurde. Zahlreiche Secondos wollen sich vor dem 28. Februar den Schweizer Pass sichern. In den Zürcher Städten gab es seit Januar fünfmal mehr Anfragen für Einbürgerungen, wie der Tages-Anzeiger schreibt.
Uster vermeldet seit Anfang Januar 50 Beratungen, normal sind es laut den Behörden zehn. Auch die Stadt Zürich meldet einen starken Anstieg. Der Wochenwert liege 40 Prozent höher als im Durchschnitt von 2015. Alleine im Januar waren es 221 Gesuche, letztes Jahr gingen im selben Zeitraum lediglich 98 ein. Dasselbe Bild zeigt sich gemäss dem Bericht in Winterthur, aber auch in kleineren Städten wie Opfikon.
Daniela Maag, Leiterin der Abteilung Bürgerrecht der Stadt Uster, sagt im «Tages-Anzeiger»: «Vermutlich hängt die Zunahme der Anzahl Interessierter mit der Durchsetzungs-Initiative zusammen». Schon nach Annahme der Masseneinwanderungs-Initiative vor zwei Jahren sei eine Verunsicherung bei den Secondos spürbar gewesen. Christina Stücheli, Leiterin Kommunikation des Zürcher Stadtrats, sagt ebenfalls, dass das erhöhte Interesse an den Einbürgerungen ein Effekt der Diskussion rund um die DSI sein könne.
Welche Secondos es sind, die nun die Verwaltungsschalter stürmen, erfassen nicht alle Stellen. Winterthur spricht von vielen Ausländern der zweiten und dritten Generation, davon seien viele Italiener und Spanier. Hauptsächlich seien es Ausländer zwischen 30 und 50 Jahren, die das Schweizer Bürgerrecht beantragten. (feb)