«Hallo meine Lieben, ich bin's, euer Thomas aka Sparkojote.» So begrüsst der 22-jährige Thomas Kovacs seine knapp 1'800 Follower auf YouTube. Doch der Zürcher bewirbt weder Lifestyle-Produkte, noch erzählt er von Reisen nach Indonesien. Die Videos des jungen Mannes handeln einzig und allein vom Sparen, Investieren und Verzichten.
Kovacs ist Frugalist. Er gibt nur das Nötigste an Geld aus, der Rest wird eisern gespart und angelegt. Sein Traum: Nie mehr arbeiten zu müssen und finanziell unabhängig sein. Mit 30 will er Millionär sein – und nur noch von den Zinsen und Dividendenerträgen leben können. Dafür lebt er sehr sparsam und versucht bis zu 70 Prozent seines Lohnes zu sparen. Mit 22 Jahren besitzt er bereits ein Nettovermögen von 140'000 Franken.
Gegenüber watson hat der Sparfuchs verraten, was er sich trotz allem gönnt und warum er den materiellen Konsum als das grösste aller Probleme sieht.
Ich versuche, so viel wie möglich zu sparen, ohne dabei an Lebensqualität zu verlieren. Seit mehr als vier Jahren führe ich ein Haushaltsbudget und kenne meine Ausgaben auf den Rappen genau. Natürlich gehört viel Disziplin dazu, aber es macht auch sehr viel Spass. Am liebsten spare ich bei den monatlich wiederkehrenden Fixkosten: Je weniger, desto besser.
... selten auf Dinge, denn ich weiss genau, was ich will. Alles Unnötige wird radikal gestrichen. Ich koche oft Zuhause und esse selten auswärts. Einerseits spart das sehr viel Geld, andererseits ist es auch gesünder.
Weil meine Freundin und ich mehr Platz brauchen, haben wir uns dazu entschieden, unser Bett wegzugeben und in Zukunft auf einem Futon zu schlafen. Jeden morgen rollen wir den Futon zusammen und haben so ein ganzes Zimmer zur Verfügung und müssen nicht eine grössere Wohnung umziehen.
Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich auf etwas verzichten muss. Für mich ist es eine Lifestyle-Entscheidung.
... die Starbucks Classic Hot Chocolate. Ich bin gerne im Starbucks und nutze dort die Infrastruktur, um an meinen Projekten zu arbeiten.
Ich möchte mehr saisonal einkaufen, bisher habe ich das vor mir hergeschoben. Es kostet mich immer noch viel Überwindung, im Winter nicht ins Regal der Heidelbeeren zu greifen. Heidelbeeren sind meine absoluten Lieblingsbeeren.
Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Ich besitze kein Auto, falls ich dennoch eins brauche, nutze ich eine Car-Sharing Dienstleistung. Sonst fahre ich mit den ÖV oder meinem Elektro-Scooter. Ich versuche zudem alle Dinge, die ich besitze, so lange wie möglich zu nutzen. Was ich nicht mehr brauche, verschenke ich. So landet nicht alles direkt im Müll.
... der Konsum von materiellen Gütern. Viele Menschen leben nach der YOLO-Mentalität (You only live once). Sie konsumieren sehr viel und glauben, dass Geld glücklich macht. Und sie haben das Gefühl, dass jemand, der wenig ausgibt, unmöglich glücklich sein kann.
Ich sehe das anders. Man soll sehr wohl das Hier und Jetzt geniessen. Sich aber auch gleichzeitig für das Alter absichern. Mein 75-jähriges Ich wird es mir danken.
Im Oktober 2018 habe ich meinen Job gekündigt. Vorher habe ich 70’000 CHF Brutto verdient. Als Selbständiger komme ich bei weitem noch nicht in die Nähe dieses Betrags. Aktuell verdiene ich mit Kooperationen und Werbung auf meinem Blog und YouTube-Kanal «Sparkojote» sowie über meinen Online-Shop «Amazing Toys, Comics & More» Geld.
Für dieses Jahr wünsche ich mir, dass meine geplanten Projekte klappen. Dafür arbeite ich hart. Seit Jahren halte ich alle meine Ziele, Ideen und Verpflichtungen in einem Journal fest.
Wenn ich einkaufen gehe, dann nur mit Stoffsäcken fürs Gemüse und einer grossen Tasche für den ganzen Einkauf. Dann muss ich weder Plastiksäckchen noch eine grosse Einkaufstasche kaufen. Und auch meinen Fleischkonsum habe ich seit Jahren verringert. Ich esse nur zwei bis dreimal die Woche Fleisch. Das reicht absolut.
Ich bin in der Berufsmaturitätsschule in Mathematik mit einer 3.9 durchgefallen. Die BMS habe ich dann aber erfolgreich bestanden.