Schweiz
International

Der oberste Weltpöstler drohte einem Delegierten mit dem Tod

Bishar A. Hussein, Director General of the Universal Postal Union (UPU), delivers his speech during the Universal Postal Union UPU major conference at the International Conference Centre Geneva (CICG) ...
«I will cut your head off!» soll der oberste Weltpöstler Bishar A. Hussein einem Delegierten der britischen Post gedroht haben.Bild: KEYSTONE

Kopfabschneiden in Bern: Der verrückte oberste Pöstler der Welt und seine Todesdrohung 

20.04.2017, 11:1720.04.2017, 11:32
Mehr «Schweiz»

Die Bundesstadt Bern ist auch die Welthaupstadt der Post: 1874 wurde hier die UPU, die Union postale universelle (zu Deutsch: Weltpostverein) gegründet. Der Verein zählt somit zu den ältesten internationalen Organisationen der Welt und ist seit 1947 eine Sonderorganisation der UNO. Er regelt die internationale Zusammenarbeit der Postbehörden auf der ganzen Welt.

Generaldirektor des Weltpostvereins ist seit 2012 der Kenianer Bishar Abdirahman Hussein. Der frühere Botschafter Kenias in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der erste Schwarzafrikaner an der Spitze der UPU. Doch trotz seiner Vergangenheit als Diplomat neigt Hussein offenbar zu Wutausbrüchen – die manchmal beängstigende Ausmasse annehmen. 

Weltpostdenkmal an der Kleinen Schanze in Bern. Bildhauer: René de Saint-Marceaux
Weltpostdenkmal in Bern: Das Werk des Bildhauers René de Saint-Marceaux wurde 1909 auf der Kleinen Schanze eingeweiht.Bild: wikimedia

Bei einem Meeting in Bern Ende März drohte Hussein gemäss mehreren Zeugenaussagen Chris Powell, einem Delegierten der Royal Mail – der Post des Vereinigten Königreichs –  damit, ihm den Kopf abzuschneiden. «I will cut your head off!» habe Hussein ausserhalb des Konferenzraums zu Powell gesagt. Die Aussage habe er mit entsprechenden Handbewegungen unterlegt, wie die «Basler Zeitung» berichtet.

Gerichtsverfahren, Günstlingswirtschaft

Der Brite Powell habe sich den Zorn Husseins zugezogen, weil er sich zuvor mit seiner Delegation gegen die Reformpläne des Generaldirektors gestellt hatte. Die schockierte britische Delegation informierte umgehend ihre oberste Chefin, Royal-Mail-CEO Moy Greene, in London über den Vorfall. Sie befahl die Abreise der Delegation aus Bern.

Der Ausraster von Ex-Botschafter Hussein hatte ein diplomatisches Nachspiel. Royal-Mail-Chefin Greene setzte den britischen Botschafter in Bern über die Drohung Husseins in Kenntnis. Der Botschafter intervenierte daraufhin beim obersten Pöstler der Welt.

Dabei kann Post so schön sein – hier die schönsten Liebesbriefe der Geschichte

1 / 12
Die schönsten Liebesbriefe der Geschichte
«Wir werden alt und gewöhnen uns aneinander. Wir denken gleich. Wir lesen unsere Gedanken. Wir wissen, was der andere will, ohne zu fragen. Manchmal ärgern wir einander ein wenig. Vielleicht nehmen wir uns manchmal als selbstverständlich. Aber immer mal wieder, wie heute, denke ich darüber nach und begreife, wie glücklich ich mich schätzen kann, mein Leben mit der tollsten Frau zu teilen, die ich je kennengelernt habe.»
... Mehr lesen
quelle: epa / str
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Bishar A. Hussein sorgt nicht das erste Mal für Schlagzeilen. Die «Basler Zeitung» schreibt von vier laufenden Gerichtsverfahren, die ehemalige Angestellte des Weltpostvereins gegen ihn angestrengt haben.

Er soll bei Kündigungen gegen geltendes Rechts verstossen, die dafür zuständigen Gremien hintergangen sowie Fristen nicht eingehalten haben. Ausserdem wird ihm Günstlingswirtschaft vorgeworfen. (cbe)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
19 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gummibär
20.04.2017 12:33registriert Dezember 2016
Wer die Post in Kenya persönlich erlebt und gebraucht hat, versteht natürlich sofort warum ein Spezialist aus Kenia dem Weltpostverein vorsteht.
a) weil er Afrikaner ist
b) weil die UN Habitat ihr HQ mit über 1000 Angestellten in Nairobi unterhält und weil innerhalb der UN ein dichtes Netz von Vetterliwirtschaft wuchert.
Sollte Bishar Abdirahman Hussein in Bern untragbar werden, so wird er in der UNO seitwärts und aufwärts verschoben.
593
Melden
Zum Kommentar
avatar
N. Y. P. D.
20.04.2017 13:19registriert Oktober 2015
Er repräsentiert die heutige Zeit. Er passt auf diesen Posten.
Da mehrere Zeugenaussagen vorliegen, stimmt diese Story wohl.
Also, ich finde, man darf ihn als
f.....g a.....e bezeichnen.
351
Melden
Zum Kommentar
19
Trump, Biden – oder doch Kennedy? Diese Frau könnte die US-Wahlen richtig spannend machen
Neben Biden und Trump ist für die US-Wahl noch ein prominenter parteiloser Anwärter im Rennen. Robert F. Kennedy Jr. sorgt nun mit einem geschickten Move für Aufsehen: Seine potenzielle Vize-Präsidentin könnte Biden und Trump richtig viele Stimmen abjagen.

Sie ist jung, gut vernetzt und reich – nun will sie den alten, weissen Männern im US-Wahlkampf auf die Füsse treten: Die Unternehmerin Nicole Shanahan tritt als Vize des unabhängigen Kandidaten Robert F. Kennedy Jr. – Neffe des legendären Ex-Präsidenten John F. Kennedy – an. Kennedy stellte Shanahan am Dienstag (Ortszeit) bei einem Auftritt in Kalifornien als seine Mitstreiterin vor.

Zur Story