Zersiedelungs-Initiative abgeschmettert: So lief der Abstimmungssonntag
Das wars …
Jetzt spricht Simonetta Sommaruga
Das Resultat zeige, dass die Mehrheit der Stimmberechtigten die Einschätzung des Bundesrats und des Parlaments geteilt habe. Es zeige weiter, dass ein unbefristeter Stopp der Bauzonen mit zu vielen Nachteilen verbunden wäre.
Das Nein zur Initiative sei aber kein Nein zum Landschaftsschutz. Das Volk vertraue vielmehr darauf, dass die Behörden die bestehenden Gesetze umsetze und habe deshalb die vorgeschlagenen Massnahmen der Initiative abgelehnt.
Sommaruga weist zudem darauf hin, dass die Bevölkerung 2013 das Raumplanungsgesetz mit 62 Prozent deutlich angenommen habe: «Gefordert sind nun die Kantone, um Pläne und Vorschriften anzupassen.» Weiter gefordert sei aber auch der Bund, der die Arbeit der Kantone zu überprüfen müsse.
Bis Ende April müssen die Kantone ihre Gesetze angepasst haben. Halten Kantone diese Frist nicht ein, würden sie mit einem Einzonungs-Stopp belegt, so Sommaruga.
Die gesamte Medienkonferenz kannst du hier sehen:
«Demonstrieren alleine reicht nicht»
„Demonstrieren alleine reicht nicht“: @GrueneCH -Präsidentin @RegulaRytz im @watson_news Interview über den, zumindest im Kanton Bern, missratenen Start ins Klima-Wahljahr. #abst19 #ClimateStrike pic.twitter.com/OGlC1ZTUed
— Adrian Müller (@mueller_adrian) February 10, 2019
«too little, too late» und «too much, too early»
Den Kommentar zum Abstimmungssonntag von watson-Redaktor Christoph Bernet findest du hier.
Bald spricht der Bundesrat
Alle Kantone sagen Nein
Endresultat Zürich
Endresultat Basel-Stadt
Warten auf Basel und Zürich
«Die Bauzonenfläche hat in den letzten Jahren nicht zugenommen»
Endresultat Kanton Bern
Was die Waadt kann, kann Freiburg schon lange
Danke fürs Mitverfolgen und Retweeten! Der Live-Tweet #abst19 ist hiermit beendet. Wir wünschen Euch allen einen schönen Nachmittag und einen erholsamen Abend! :-) pic.twitter.com/CTzF58mzAz
— Staat Freiburg (@Staat_Freiburg) February 10, 2019
«Die Bauzonen müssen am richtigen Ort sein.»
Der Zürcher SP-Nationalrat Thomas Hardegger vom Pro-Komitee sieht im Raumplanungsgesetz Mängel und Fehlanreize. «Der Landverschleiss wird weiter gefördert. Eine Korrektur oder eine Ergänzung ist dringend notwendig», sagte er.
Insbesondere bei der Erarbeitung der nächsten RPG-Revision müsse darauf geschaut werden, dass die Bauzonen am richtigen Ort seien: «Wir haben 80'000 Wohnungen am falschen Ort, die leer stehen, und auf der anderen Seite gibt es in den Städten kaum Wohnraum» sagte er weiter. Die SP schreibt von einem verpassten Schritt in Richtung einer effizienteren Bodennutzung.
Der Kampf um die Bauzonen geht erst los
Für den Walliser CVP-Nationalrat Thomas Egger vom Co-Präsidium des gegnerischen Komitees hat sich einmal mehr gezeigt, dass das Stimmvolk keine radikalen Initiativen mehr wolle, die dann nicht umgesetzt werden könnten.
Das Abstimmungsresultat sei auch ein Resultat für die Landschaft: «Mit dem Raumplanungsgesetz versucht man schon, die Zersiedelung zu bremsen», sagte Egger. Dieser Weg sei vorgespurt und nun bestätigt worden. Das Raumplanungsgesetz werde aber ein Dauerbrenner bleiben. «Es wird einen Riesenkampf geben mit den Gemeinden, wenn es darum geht, Bauzonen zurückzuzonen», sagte er weiter.
Die FDP liegt nur in 6 Prozent neben der Volksmeinung
#CHvote
— Claude Longchamp (@claudelongchamp) February 10, 2019
Auch nach 31 (der 33) Volksabtimmungen in dieser Legislatur bleibt das bürgerliche Trio aus @FDP_Liberalen, @CVP_PDC und @BDPSchweiz mit seinen Parolen an der Spitze der Übereinstmmungen mit dem Mehr der Stimmenden. https://t.co/DgBPvs7jZE
Endresultat Tessin
Endresultat Basel-Landschaft
Endresultat Kanton Zug
Endresultat Genf
Endresultat Kanton Uri
Der Kanton Waadt twittert Memes
Merci de nous avoir suivis ▶️ Retrouvez tous les résultats sur https://t.co/Lh6leErHbx ▶️ Et RDV le 17 mars pour l’élection complémentaire au Conseil d’Etat pic.twitter.com/j3Fc35ayOy
— Etat de Vaud (@EtatdeVaud) 10. Februar 2019
Endresultat Thurgau
«Es gibt keinen Zusammenhang zur Klimademo»
„Ist das klare Ja ein Freipass, die Schweiz zuzubetonieren?“ @LeroyBaechtold von den @Jungfreisinnige im @watson_news -Interview #abst19 pic.twitter.com/6r70qBPdxM
— Adrian Müller (@mueller_adrian) 10. Februar 2019
Endresultat Appenzell Ausserrhoden
Endresultat Appenzell Innerrhoden
Endresultat Freiburg
Nummer 194 ist vom Tisch
In den Jahren 2002 bis 2014 waren nicht weniger als zehn Initiativen angenommen worden, «Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen» war die letzte. Die erste Volksinitiative, die angenommen wurde, war 1893 das Schächtverbot. Die grösste Durststrecke erlebte das Initiativrecht zwischen 1928 und 1982: Nur eine einzige Initiative wurde in dieser Zeit angenommen, «Rückkehr zur direkten Demokratie» 1949.
Den höchsten «Ja»-Stimmen-Anteil (83,8 Prozent) erzielte 1993 die 1. August-Initiative «für einen arbeitsfreien Bundesfeiertag». Das knappste Resultat erreichte 2014 die Masseneinwanderungsinitiative mit 50,3 Prozent. (sda)
Das wars
Endresultat Jura
Endresultat Obwalden
Endresultat Solothurn
Neue Hochrechnung, gleiches Resultat
Aktualisierte Hochrechnung der Abstimmung zur Zersiedelungsinitiative mit reduziertem Fehlerbereich pic.twitter.com/3dQ1omQslq
— gfs.bern (@gfsbern) 10. Februar 2019
Endresultat Waadt
Nur 15 Gemeinden sagen Ja
Klima-Demo? Jetzt erst recht!
„Wir kämpfen weiter gegen die Hüsli-Pest“: @luzian_franzini sagt im @watson_news -Interview, weshalb er trotz der Schlappe zuversichtlich bleibt. Und warum man jetzt erst recht an die Klima-Demos gehen sollte, um die Zersiedelung einzudämmen. #abst19 pic.twitter.com/DROSvjH3Kr
— Adrian Müller (@mueller_adrian) February 10, 2019
Endresultat St.Gallen
Die Kurzanalyse von gfs-Experte Lukas Golder
„Das Anliegen, gegen die #Zersiedelung etwas zu machen, geniesst breite Sympathien. Die Bevölkerung ist aber auch der Meinung, dass Parlament und Bund mit dem neuen Raumplanungsgesetz bereits wichtige Schritte in die richtige Richtung eingeleitet haben.“ @LukasGolder @srfnews
— gfs.bern (@gfsbern) 10. Februar 2019
Wasserfallen über die Fehler der Initianten
Gerade dort wäre der Druck enorm gestiegen zu bauen. Das sei ein grundlegender Fehler der Initiative. Ein weiterer Irrtum sei, dass in zentrumsnahen Regionen auch hätte eingezont werden müssen. Und ein Landabtausch zwischen Gemeinden oder gar Kantonen sei illusorisch gewesen, sagte Wasserfallen weiter. (sda)
Endresultat Neuenburg
Endresultat Graubünden
Warum hat die Zersiedelungsinitiative keine Chance?
Junge Grüne enttäuscht und doch nicht ganz unzufrieden
Die Jungpartei habe aber doch einige Erfolge verbuchen können. So sei die Stimmbeteiligung nicht so tief wie befürchtet. «Und wir haben eine spannende Diskussion angestossen», sagte er. Franzini erklärte sich die deutliche Ablehnung auch mit vielen falschen Argumenten, die Umlauf gewesen seien.
Endresultat Wallis
Endresultat Nidwalden
Endresultat Nidwalden
Die erste Hochrechnung ist da
Erste Hochrechnung zur #Zersiedelungsinitiative: 64 Prozent der Stimmbürger lehnen die Vorlage ab. #Abstimmung #abst19
— SRF News (@srfnews) February 10, 2019
Alle Infos dazu im Liveticker: https://t.co/8R976N7CNz pic.twitter.com/zW15draN0J
Achtungserfolg in Basel-Stadt
Bei unserem Korrespondenten meldet sich der Hunger
Auch schon hungrig? Beim „Food-save-Buffet“ der Grünen ist der Name Programm. Da lockt der Döner vis à vis. @watson_news pic.twitter.com/kvngTed61o
— Adrian Müller (@mueller_adrian) 10. Februar 2019
Endresultat Schaffhausen
Endresultat Kanton Luzern
Endresultat Kanton Glarus
Der Trend ist klar
Nein-Trend für nationale Vorlage: Die #Zersiedelungsinitiative steht vor der Ablehnung. #abst19 #Abstimmung Alle Infos dazu im Liveticker: https://t.co/8R976N7CNz pic.twitter.com/HOw9tfTU7P
— SRF News (@srfnews) February 10, 2019
Endresultat Kanton Aargau
Erste Resultate aus den Kantonen
ℹ️Die ersten Zwischenergebnisse zur heutigen Volksabstimmung im Kanton Graubünden nach 100 von 106 ausgezählten Gemeinden: #Zersiedelungsinitiative Ja 26.9% / Nein 73,1%
— Mediendienst KtGR (@MediendienstGR) February 10, 2019
➡️https://t.co/ugUwHSixzJ
Hochrechnung im Kanton Zürich:
Erste Hochrechnung: Der Kanton Zürich sagt mit 59% NEIN zur #Zersiedelungsinitiative https://t.co/Duvj93N0db #Abst19 #skzh #jizh
— Kanton Zürich (@KantonZuerich) February 10, 2019
Diese Schlange war auch schon länger
Fünf vor zwölf beim Stimmlokal. 😉 #abst19 #Bahnhof #Bern pic.twitter.com/PhgG9D0kY1
— Urs Müller (@Jackobli) February 10, 2019
Vor 12 Uhr in den Gin
Was hilft bei einer drohenden Kanterniederlage? Alkohol! So köpfen die Jungen Grünen aus Luzern schon mal eine Flasche Gin. Bio natürlich. 🍻 @watson_news pic.twitter.com/HATeleiZq3
— Adrian Müller (@mueller_adrian) February 10, 2019
Hoffen auf über 40 Prozent Ja-Stimmen
Luzian Franzini, Mit-Initiant der Zersiedelungsinitiative, hat noch nicht aufgegeben: “Ich hoffe, dass wir über 40 Prozent Ja-Stimmen holen. Das ist realistisch”. @watson_news pic.twitter.com/ZuaHfiODC8
— Adrian Müller (@mueller_adrian) February 10, 2019
Erste Resultate aus grösseren Ortschaften
Das war abzusehen
Ein Applaus für Jens
Jens aus Bern hat es doch noch aus den Federn geschafft, um seine Bürgerpflicht zu erledigen. “Wir müssen die Verschwendung der Landressourcen stoppen. Darum stimme ich Ja”@watson_news pic.twitter.com/FlsEdIEGX7
— Adrian Müller (@mueller_adrian) February 10, 2019
Wer abstimmt, bekommt Schoggi
Da Lob ich mir das Basler Rathaus, da gibt es für alle Abstimmenden ein Schöggeli; unabhängig vom Dante Trudi #basel #schoggi #abst19 #CHvote #lateupdate https://t.co/niT0L63ceU
— anina ineichen (@aninaineichen) February 10, 2019
Kaum Schlangen in Bern
Sind noch alle Bärner im Bett? Dies lässt zumindest die kurze Schlange vor den Urnen erahnen. Auf geht’s in den Abstimmungssonntag! 🗳 @watson_news pic.twitter.com/3sKimLD0UX
— Adrian Müller (@mueller_adrian) 10. Februar 2019
Tiefe Stimmbeteiligung
Erstes Resultate: Initiative wird abgeschmettert
Der Kanton Aargau gilt als Referenzkanton. In den meisten Fällen nehmen die ersten Resultate das Abstimmungsergebnis auf nationaler Ebene vorweg.
Die Zersiedelungsinitiative in 60 Sekunden erklärt
Trends ab 12 Uhr, Hochrechnungen später
Meine Einsätze auf SRF heute:
— Lukas Golder (@LukasGolder) February 10, 2019
12.04 Trends
12.32/13.07 Trends & Hochrechnung sobald Daten robust
15.00 Stimmbeteiligung & Analyse
17.00 Erstanalyse aufgrund räumlicher Muster
17.34 Schlussanalyse#abst19 #Zersiedelungsinitiative
Freue mich!
So geht das!
Was ich als Stimmenzählerin überhaupt nicht mag:
— Emma Roth (@EmmaRothSF) February 10, 2019
Platz 3: Zusammengefaltete Stimmzettel
Platz 2: Nicht unterschriebene Stimmrechtsausweise
Platz 1: Stimmberechtigte, die nicht abstimmen gehen#Abst19 #CHvote
Die Zersiedelungsinitiative – darum geht's:
Die Schweiz soll nicht weiter zubetoniert werden. Das ist das Ziel der Zersiedelungsinitiative. Ein Anliegen der Jungen Grünen, das vielerorts sympathisch daherkommt. Die Gegner kritisieren jedoch insbesondere die Radikalität der Vorlage. Bei einem Ja müsste die Gesamtfläche der Bauzonen auf dem heutigen Stand bleiben.
Derzeit wird in der Schweiz jeden Tag eine Fläche von acht Fussballfeldern verbaut. Jede Sekunde geht ein Quadratmeter Grünfläche verloren. Den Initianten schwebt nicht nur eine Umverteilung innerhalb von Kantonen vor, sondern auch über die Kantonsgrenzen hinaus.
Viele offene Fragen
Offen lässt die Volksinitiative «Zersiedelung stoppen – für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung (Zersiedelungsinitiative)» allerdings, wie die Bauzonen umverteilt werden sollen. Gemeinden und Kantone ohne Baulandreserven könnten das Recht auf Neueinzonungen von Gemeinden und Kantonen mit Reserven erwerben. Das Parlament müsste dazu aber Regeln erlassen.
Die Gegner halten eine Umverteilung für unrealistisch. Darüber hinaus halten die Gegner die Initiative für unnötig, um die Zersiedelung zu stoppen. Sie verweisen auf das neue Raumplanungsgesetz, das im Jahr 2014 in Kraft getreten ist. Dieses sei noch mitten in der Umsetzung.
Der Bundesrat erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass eine weitere Revision des Raumplanungsgesetzes ohnehin geplant sei. Damit soll das Bauen ausserhalb von Bauzonen neu geregelt werden. Die Kantone sollen dabei mehr Spielraum bekommen, sofern die Gesamtsituation in einem bestimmten Gebiet verbessert werde.
